Vortragsreihe "Kunst - Forschung - Geschlecht"

 
Katja Chmilewski & Maria Mayer
 
Empathie – Solidarität – Widerstand
Eine kritisch-feministische Auseinandersetzung mit Gefühlen.

 
Mittwoch, 13. März 2019
18:00 - 20:00 Uhr
Seminarraum 21
(Vordere Zollamtsstraße 7, Ebene 4. OG)

In diesem Vortrag werden Fragen nach Solidarität und Widerstand aus affekttheoretischer Perspektive in den Blick genommen. Ausgangspunkt sind hierbei queer-feministische Perspektiven und die hier formulierte Kritik an Macht- und Herrschaftsverhältnissen wie Rassismus, Sexismus und Heteronormativität. Neben der Darstellung verschiedener Ansätze zur Theoretisierung von Solidarität, Empathie und Handlungsmacht möchten wir diese anhand unterschiedlicher empirischer Beispiele aus dem Pflege- und Migrationskontext diskutieren. Zunächst wird die Bedeutung von Solidarität für gewerkschaftlich organisierte Arbeitskämpfe im Pflege- und Sorgebereich in den Blick genommen. Hierbei wird v.a. nach dem Potential von Gefühlen für kollektive Mobilisierungsprozesse gefragt. Mit Beispielen aus aktueller künstlerischer Produktion, die sich beispielsweise in Ausstellungen und Theaterstücken mit der Migrationsgesellschaft auseinandersetzt, wird der Vortrag jedoch auch die Mobilisierungsmöglichkeiten der Emotionen Mitgefühl und Mitleid problematisieren. Affektive Verbindungen zwischen Mitgefühl und Solidarität werden dabei in Kunst und sozialen Bewegungen ausgelotet und somit Möglichkeiten affektiver Widerständigkeit kritisch hinterfragt.

Katja Chmilewski, MA ist seit 2015 Universitätsassistentin und Doktorandin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Sie hat Politikwissenschaft in Marburg, Rennes und Wien studiert. In ihrem Dissertationsprojekt analysiert sie Mobilisierungsprozesse in gewerkschaftlich organisierten Auseinandersetzungen im Pflege- und Sorgebereich aus affekttheoretischer Perspektive. Weitere Forschungsschwerpunkte sind affect studies, feministische Theorie, Rechtspopulismus und Geschlecht, sowie Gleichstellungspolitiken in Österreich und Deutschland. Seit 2016 lehrt sie am Institut für Politikwissenschaft u.a. zu Feminisierung von Arbeit, sowie politischem Protest und feministischen Kämpfen.

Maria Magdalena Mayer, MA ist Doktorandin und Lehrbeauftragte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, gefördert durch ein Promotionsstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie hat Soziologie, Politikwissenschaft und Geschlechterstudien/Gender Studies in München, Montpellier und Berlin studiert. Inhalt ihres Dissertationsprojektes ist die politische Dimension von Mitgefühl im Diskurs um Migration in Europa. Die intersektionale Diskursanalyse behandelt dabei sowohl mediale Felder wie auch Parlamentsdiskussionen in Deutschland und Österreich. Ihre Forschungsinteressen liegen auf Geschlechter- und Migrationsforschung, Affekten und Emotionen als politische Kräfte, Theorien der Intersektionalität sowie deren
methodische Verbindung in interdisziplinärer Diskursforschung. Sie lehrte an der Humboldt-Universität Berlin zur Verbindung von Queer Studies und Affekttheorien.