Stv. Leitung: OR
Silvia Herkt, MA, BA & Sen. Sc. Mag. Stefanie Kitzberger
Bitte beachten Sie unsere Schließzeit
vom 1. Dezember 2025 – 31. Mai 2026 Aufgrund umfangreicher Bestandsrochaden und Erweiterungen unterbricht
das Institut Kunstsammlung und Archiv der Angewandten seine Tagesgeschäfte im Bereich der Bestandsvermittlung (Recherche-,
Leih- und Reproduktionsanfragen, Betreuung von Forscher*innen, Führungen, u.a.) in der Zeit von 1. Dezember 2025 bis 31. Mai
2026.
Das Institut Kunstsammlung und Archiv versteht sich als materielles Gedächtnis der Angewandten und Instrument
zur Weiterentwicklung der Universität. Es verbindet Bestandspflege, Dokumentation, Ausstellungsproduktion, Forschung und Lehre.
Im Jahr 1980 auf Initiative des Künstlers und damaligen Rektors Oswald Oberhuber als Schulsammlung zur Förderung der künstlerischen
Praxis von Studierenden gegründet, richtet sich das Institut heute gleichermaßen an die Öffentlichkeit wie an inneruniversitäre
Strukturen. Die Sammlungs- und Archivbestände werden regelmäßig international als Leihgaben präsentiert. Sie dokumentieren
die Institutionsgeschichte des Hauses seit der Gründung der ehemaligen Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums
für Kunst und Industrie im Jahr 1867, die vielfältigen künstlerischen Entwicklungen der Wiener Moderne sowie die transnationalen
Karrieren und Netzwerke der mit der Angewandten verbundenen Protagonist*innen. Als Exponate und Forschungsobjekte nehmen die
Bestände einen wichtigen Stellenwert im Dialog der Universität mit der Öffentlichkeit ein. Das Institut vermittelt sie über
eine Vielfalt an Formaten, die von fachlicher Beratung, der Konzeption und Gestaltung von Ausstellungen, Lehrveranstaltungen,
Tagungen, Gesprächsreihen, Publikationen, Editionen bis hin zu Kooperationen mit Künstler*innen, anderen Instituten und Abteilungen
der Angewandten sowie internationalen Partner*innen reichen.
Eine Kunstuniversität trägt im Herzen ihrer Initiativen
die kontinuierliche Neuverhandlung des Kunstbegriffs. Unsere Arbeit verstehen wir als aktualisierende, rekontextualisierende
und experimentelle Praxis, die neue, kritische Perspektiven ermöglicht und verdrängte Positionen sichtbar macht. In allen
Projekten verfolgen wir den Anspruch, zur Verortung der Angewandten im internationalen Kunstfeld und im gesellschaftspolitischen
Diskurs mit beizutragen. Neben dem Erwerb von künstlerischen Arbeiten und Primärquellen unterstützen und entwickeln wir Neuproduktionen,
die sich mit den Schwerpunkten des Instituts auseinandersetzen. Dazu zählen unter anderem die Historiografie der Wiener Moderne
und die Aufarbeitung der Universitätsgeschichte, insbesondere mit intersektional verstandener Frauen- und Geschlechtergeschichte,
das Spannungsfeld von historischer und gegenwärtiger angewandter und bildender Kunst, Ausstellungsgestaltung als künstlerische
Form, die strukturellen Bedingungen marginalisierter Gestalter*innen, das Verhältnis von Werk und Dokument sowie vermeintlich
parergonale Produktions- und kollaborative Arbeitsformen.
Schwerpunkte
Die Sammlungsbestände
umfassen zahlreiche Objekte aus allen Bereichen der angewandten und bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere
der Wiener Moderne. Dazu gehören Grafiken, Plakate, Möbel, Textilien, Fotografien, Keramiken, Gemälde, Objekte und Architekturmodelle
von Fred Adlmüller, Friedrich Berzeviczy-Pallavicini, Friedl Dicker-Brandeis, Josef Hoffmann, Gertrud Höchsmann, Oskar Kokoschka,
Anton Kolig, Adele List, Bertold Löffler, Elly Niebuhr, Otto Niedermoser, Oswald Oberhuber, Victor J. Papanek, Franz Schuster,
Margarete Schütte-Lihotzky, Peter Weibel, Emmy Zweybrück, der Wiener Werkstätte und des Wiener Kinetismus, sowie barocke und
hausindustrielle Textilien aus den historischen Lehrmittelsammlungen Carl Kargers und Rosalia Rothansls sowie aus der Privatsammlung
von Mileva Stoisavjlevic-Roller u.a.