Ausschreibung für
die Teilnahme an SALÓ, der Jahresausstellung des Salzburger Kunstvereins
Damit der Widerstand
der Kunst nicht in seinem Gegenteil verschwindet, muss er die unaufgelöste Spannung zwischen zwei Widerständen bleiben. (Jacques
Rancière)
Künstler_innen und Künstler!
Die Tradition der Jahresausstellung geht auf den ursprünglichen
Gründungsgedanken des Salzburger Kunstvereins 1844 und anderer Kunstvereine zurück: Ihre Entstehung verlief parallel zur Entwicklung
des „Ausstellungskünstlers“ (und in der Folge der „Ausstellungskünstlerin“ – Frauen waren zu Beginn dieser Entwicklung an
den Akademien und Salons nicht zugelassen).
Die Kunstvereine sehen sich in diesem Zusammenhang als Vertretung der Künstler_innen
– sie waren/sind Zusammenschlüsse von Künstler_innen und Förder_innen, ihre ursprüngliche Aufgabe war „die Vermittlung und
der Verkauf zeitgenössischer bildender Kunst aus den Ländern der Monarchie und des benachbarten Auslandes“ (Salzburger Kunstverein).
An diese Funktion, Vermittlung und Verkauf, möchte ich als Kuratorin gemeinsam mit dem Kunstverein für die Jahresausstellung
SALÓ 2016 wieder anknüpfen. Die Ausschreibung wird 2016 zu einem internationalen Call erweitert. Die Beiträge von mit Salzburg
verbundenen Künstler_innen sollen aber nach wie vor im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Im Sinn der ursprünglichen „Schau
aktuellen künstlerischen Schaffens“ ist kein spezifisches Thema ausgeschrieben: Es soll das ausgestellt werden, was die teilnehmenden
Künstler_innen als ihre maßgeblichen Arbeiten zeigen wollen. Alle Kunstformen und Medien sind erwünscht. Die Ausstellung heißt
auch deswegen SALÓ (span./ital. er/sie/es salzte), weil Kunst das Salz in der Suppe und im Getriebe unserer Gesellschaft ist.
Das wollen wir bei SALÓ 2016 deutlich zeigen.
Wir freuen uns auf eure/Ihre Vorschläge!
Beatrix
Zobl, geboren 1970 in Salzburg, ist Künstlerin und lebt in Wien. Studium der Kunstgeschichte, interdisziplinärer Universitätslehrgang
Museums- und Ausstellungsdidaktik an der Universität Wien. Projekte im öffentlichen/sozialen Raum, Installation, Fotografie,
Video, Performance und Text in Verbindung mit gesellschaftlichen Fragestellungen. Ihr Hauptinteresse gilt dem Verhältnis von
Individuum und Gesellschaft. Zobl arbeitet an der Schnittstelle von künstlerischen und wissenschaftlichen Methoden. Als Künstlerin
arbeitet sie frei und auf Auftrag konzeptuell und kuratorisch. Von 2009-2014 war sie im kuratorischen Leitungsteam von Soho
in Ottakring.
www.zoblschneider.net.