4.-6. Mai, 2022Zentrum Fokus Forschung (ZFF),
dieAngewandte
Rustenschacherallee 2-4, 1020 Wien
Mi 16-20h, Do 10-17h, Fr 10-17h
Detaillierte
InformationenTaumel entsteht als unvorhersehbare Bewegung oder die Illusion einer solchen Bewegung, die uns
aus dem Gleichgewicht bringt. Mehr als nur Schwindelgefühl treten Taumelzustände temporär, bedingt, situativ und in unterschiedlichsten
Kontexten auf, sind von der persönlichen und emotionalen bis hin zur gesellschaftlichen und systemischen Ebene spürbar, und
können die Welt aus den Angeln heben. Daher müssen wir Taumel in seiner Störwirkung auf unseren Gleichgewichtssinn betrachten.
Aber seine disruptive Wirkung muss darüber hinaus auch in Bezug auf unsere Möglichkeiten Sinnzusammenhänge zu generieren,
also kognitiv, sinnlich und emotional zu erfahren betrachtet werden.
In heutigen Gesellschaften
können multiple Ursachen für Unsicherheit, Desorientierung und Disruption lokalisiert werden. Wenn wir als Gruppe oder Gemeinschaft
in Taumel geraten, begeben wir uns in einen Zustand des Ausgeliefert-Seins, in dem wir uns unserer Grundsätze, Fähigkeiten
und Handlungen unsicher werden. Wir sind uns unserer selbst nicht mehr gewiss und der Boden, den wir für stabil und stabilisierend
hielten, erweist sich als unsicheres Terrain.
Dieses Arbeitssymposium zielt darauf ab, Möglichkeiten zu diskutieren,
wie Taumel auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Disziplinen lokalisiert, erkannt, und entgegnet werden kann -
vom somatischen Erleben über Design von Räumen bis hin zu interspezies und postkolonialen Kontexten. Aus Perspektive der Kunst,
Architektur, Philosophie, Somatik, postkolonialer Theorie und Erinnerungskulturen betrachtet, werden Schichten des physischen
und sozialen Taumels in historischen, politischen, sozialen, fiktionalen, gegenwärtigen und zukünftigen Kontexten thematisiert.
Kuratiert von Ruth Anderwald + Leonhard Grond, Professor*innen für das PhD in Art Programm, und am ZFF und in dessen
Nachbarschaft angesiedelt, wird das
Symposium in Motion den karibisch-französischen Philosophen und Schriftsteller
Dénètem Touam Bona im Gespräch mit der Philosophin Karoline Feyertag, eine partizipative Installation der Architektin Maria
Auxiliadora Gálvez Pérez sowie Beiträge des Architekturtheoretikers und Leiters des interdisziplinären Projekts
Vertigo
in the City, Davide Deriu, präsentieren. Weiters werden der Künstler Dani Gal, Schriftstellerin und Essayistin Anna Kim,
Kulturhistorikerin und Medientheoretikerin Rebekka Ladewig, Philosoph Marcus Steinweg, Performancekünstlerin Laura Brechmann
beitragen, aber auch der Grafikdesigner*innen Christian Hoffelner und Katrin Heinlein mit einer mobilen Siebdruckwerkstätte,
das
institut für transakustische forschung, der Künstler und Clown Florent Golfier und die Masterstudierenden der
Cross-Disciplinary Strategies (Daniel Hüttler, Friederike Teller, Jana Weissteiner, Luca Hierzenberger & Samo Zeichen)
in Zusammenarbeit mit dem Künstler Jojo Gronostay. Diskursive Formate, (Selbst-)Experimente und geführte Spaziergänge ergänzen
das Programm.
Auf diese Weise will das
Symposium in Motion bewusste und unbewusste Prozesse verbinden, die akademisches
Wissen und Diskurs mit somatischem Lernen, künstlerischer Arbeit, Diskussion und Experiment verbinden. Das
Symposium in
Motion ist der Öffentlichkeit frei zugänglich. Jede*r ist willkommen und kann sich ein helles Baumwollkleidungstück zum
Bedrucken-lassen mitbringen.
Navigating Dizziness TogetherFWF-PEEK AR598, in Ko-operation
FAB LAB Madrid CEU and ZFF.
dieAngewandte
Zentrum Fokus Forschung
FWF-Der österreichische Wissenschaftsfonds