WIR ARBEITEN DRAN
Versuchsanordnungen im politisch-feministischen
Spannungsfeld
FIFTITU% -Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur und Medienwerkstatt
Wien in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz
Gerda Lampalzer ist Lehrende an der Abteilung für Medientheorie
Teilnehmende Künstler*innen und Kollektive
Fatima El Kosht / Gerda Lampalzer / Martyna Lorenc / Aline Matuschek
/ Hanna Schimek / Adriana Torres Topaga / fem*-Kollektiv-Voice / das kollektiv / maiz / VIMÖ / YOUnited / Studierende der
Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter und Oona Valarie Serbest
Eröffnungsgespräch
mit den Künstler*innen:
Nora Landkammer
Mittwoch, 6. März 2024, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten:
7.
März - 22. März 2024, MI / DO / FR 13:00 bis 17:00 Uhr
splace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 LINZ
Die dialogische Rauminstallation WIR ARBEITEN DRAN erforscht die Verflechtungen von Kunst,
Aktionismus, Wissensaustausch und Institutionskritik.
Den Ausgangspunkt bildet ein spielerischer und zugleich ernsthafter
künstlerischer Dialog zwischen Gerda Lampalzer und Hanna Schimek aus den Jahren 1990/91,
in dem die spezifischen Expertisen der Künstler*innen untereinander geteilt wurden. In Form von „Übungsaufgaben“ wurden einander
brieflich Miniprojekte vorgeschlagen, die sich im Fachgebiet der Absenderin bewegten. Somit wurden Gerda Lampalzer und Hanna
Schimek zu "dilettantischen" Versuchen angeregt, die dann in weiterer Korrespondenz fachlich beurteilt wurden. Parallel zu
der künstlerischen Praxis zwischen Bild- und Textproduktion entspann sich ein ausführlicher humoresker Briefwechsel, der die
Stimmung zwischen Künstlerinnenfreundschaft und ernsthafter Auseinandersetzung noch plastischer macht.
Was 1990/91
noch ein persönlicher Austausch unter zwei Künstlerinnen war, der nicht in einen Theoriezusammenhang gesetzt wurde, ist 2024
„revisited“ in einem aktualisierten Kontext zu sehen. Unter dem Titel KEINE NATURSTUDIE, KEIN ERLEBNISAUFSATZ, PHILOSOPHISCH,
MÖGLICHST GROSS (Produktion: Medienwerkstatt Wien) ist die retrospektive Projektpräsentation Anstoß zur Zusammenarbeit
mit FIFITU%, um an Ideen von anti-hierarchischen Wissenskonzepten, geteilte künstlerischer Recherche, nicht
institutionelle Wissensproduktion, Sichtbarmachung von implizitem Wissen, horizontale Wissensvermittlung als Potential, Modell
und Katalysator für eine nachhaltige Veränderung der Gesellschaft anzuschließen. Emanzipatorisches community building ist
notwendiger denn je.
Die Künstlerin* Adriana Torres Topaga erstellt multiple und partizipative
Versuchsanordnungen, die feministische Praktiken im Kontext von SUMAK KAWSAY – dem Recht auf ein gutes Leben – beleuchten.
Ihre Arbeit, die sich kritisch mit den globalen Auswirkungen des Konsums und der Aneignung natürlicher Ressourcen durch multinationale
Konzerne in Kolumbien auseinandersetzt, bildet die Grundlage für die Einbindung transformativer und generativer Prozesse.
Diese Ansätze verwandeln das gesamte Projekt in einen politischen Akt und einen Arbeitsraum für feministische und kollektive
Praxis.
Das fem*-Kollektiv-Voice, initiiert von Fatima El Kosht und Martyna
Lorenc, wird ein offenes Labor für interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Austausch von Kommunikation durch Bewegung
und Wiederholung entwickeln. Durch die Praxis der Body Percussion werden aktuelle feministische Kämpfe kontextualisiert und
in transformativen Prozessen eine gemeinsame Sprache entwickelt, um neue Formen der Kommunikation und des Verständnisses zu
schaffen.
maiz und das kollektiv, zwei Migrant*innen Organisationen in Linz,
präsentieren Bestandsaufnahmen und Forderungen hinsichtlich der Gestaltung des öffentlichen Raums in der Linzer Innenstadt.
Lernende aus verschiedenen Kursen in beiden Organisationen fordern die Stadtplanung auf, eine ihrer wichtigen sozialen Funktionen
zu erfüllen: das Recht auf Stadt für benachteiligte Gruppen zu verwirklichen. Durch das poetische In-Besitz-nehmen der Stufen
vor dem splace am Hauptplatz erweitern - sie in Zusammenarbeit mit VIMÖ – Verein Intergeschlechtlicher
Menschen Österreich und YOUnited, einer queeren Jugendgruppe in Oberösterreich - die Ausstellung
in den öffentlichen Raum. Inspiriert vom Motto "Letztes Jahr bin ich gestorben, aber dieses Jahr sterbe ich nicht!" vereinen
sie ihre Stimmen mit den vielen anderen queer feministischen Stimmen im Widerstand und im Kampf für ein gutes Leben für alle
Lebenden.
Und schließlich werden Studierende der Kunstuniversität Linz in Kooperation mit Rebekka Hochreiter
und Oona Valarie Serbest das generationenübergreifende Format durch eigene Eingriffe für eine politische-feministische
Praxis nutzen, um selbstbestimmte Artikulation und Veränderung zu fördern. Unter anderem wird ein Ruhe-/Pausenraum eingerichtet
und mit Vulvapolstern von Aline Matuschek ausgestattet. Von Aktivist*innen für Aktivist*innen!
Produktion:
FIFTITU% -Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur und Medienwerkstatt Wien in Kooperation mit der
Kunstuniversität Linz
Finanziell unterstützt von der Ausstellungs- und Veranstaltungsförderung
der Kunstuniversität Linz
Collage
Collage © Adriana Torres Topaga
Termine
Eröffnungsgespräch
mit den Künstler*innen
06. März 2024 - 19:00
splace am Hauptplatz,
Hauptplatz 6, 4020 Linz
Ausstellungsdauer
07. März 2024 - 22. März
2024
splace am Hauptplatz, Hauptplatz 6, 4020 Linz