Vortragsreihe "Kunst - Forschung - Geschlecht"

 
Katrin Mayer & Eske Schlüters
 
time to sync or swim: binaural, non-binary

Mittwoch, 21. Oktober 2020
18:00 - 20:00 Uhr
 

Anmeldung erforderlich!
Studierende der Angewandten melden sich bitte über die BASE an um alle relevanten Informationen zu erhalten. Andere Interessierte melden sich bitte über gender@uni-ak.ac.at an, wir geben den Vorlesungslink dann gerne weiter.


 

©  Katrin Mayer & Eske Schlüters: time to sync or swim, M1. Arthur-Boskamp Stiftung Hohenlockstedt, 2016. Courtesy: Katrin Mayer & Eske Schlüters, Foto: Heiko Karn

Katrin Mayer und Eske Schlüters stellen ihre gemeinsame Arbeit time to sync or swim (2016) vor, die das Virtuelle als gegenderten Möglichkeitsraum befragt.
time to sync or swim ist eine vielteilige Installation, die sowohl auditiv als auch visuell und haptisch erfahrbar ist. Sie besteht aus einem räumlichen Setting und einem Audiotrack, der über Kopfhörer zu hören ist. Die Besucher*innen konnten diese beiden Ebenen, das Gehörte und das Gesehene in eigene Zusammenhänge bringen.
Der Ausgangspunkt des gemeinsamen Projekts war eine Auseinandersetzung mit dem zeitweise unspezifisch kursierenden Begriff der Virtualität, der oft mit Simulation verwechselt wird.
Dabei interessierte Katrin Mayer und Eske Schlüters weniger die sogenannte „virtuelle Realität“ als vielmehr „das Virtuelle als Bereich von nicht aktualisierten Möglichkeiten“, wie Elena Esposito es herausarbeitet, und das Potential des Imaginären in den Spielarten des Digitalen. Inhaltliche Bezugspunkte waren zum einen die Selbsterzählungen sogenannter Otherkins, die sich auf der Social Media Platform Tumblr darüber austauschen, dass sie sich mit anderen als menschlichen Wesen identifizieren und die Hauptfigur aus Virginia Woolfs fiktionaler Biografie „Orlando“ von 1927, die mindestens zwei Geschlechter und vier Jahrhunderte erlebt.

Katrin Mayer ist Künstlerin und aktuell Stipendiatin des Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung/gkfd, in dessen Rahmen sie in enger Kollaboration mit der Grafikerin und Programmiererin Anna Cairns zur Geschichte des digitalen als gegenderten Raums forscht um Vorschläge für Re-Programmierungen zu entwickeln.

Eske Schlüters ist Künstlerin und hat kürzlich ihre Promotion mit dem Titel „Alles kann ein Bild von allem sein“ abgeschlossen. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit den Beziehungen zwischen Erzählung, Bildern und Imagination.