Reflecting Oil: Künstlerische Forschung in der Erdölwissenschaft

Angewandte Interdisciplinary Lab

Eine der bedeutendsten fossilen Ressourcen der Moderne stellt Erdöl dar. Es ist  wichtig zu verstehen, wie diese omnipräsente Substanz unsere moderne Kultur prägt, um eine sinnvolle Transformation zu nachhaltigen Energieträgern zu gewährleisten.
Das an der Universität für angewandte Kunst angesiedelte interdisziplinäre Projekt Reflecting Oil: Arts-Based Research on Oil Transitionings des Künstler Ernst Logar beschäftigt sich mit dieser Thematik und bietet eine innovative und multiperspektivische Reflexion über die Substanz Rohöl.
Als wichtiger Teil des Projekts wird in Kollaboration mit dem Department Petroleum Engineering (DPE) an der Montanuniversität Leoben die allgegenwärtige Substanz Rohstoff Erdöl in den DPE-Laboratorien künstlerisch erforscht. Das gemeinsame Arbeiten an den künstlerischen Rohölexperimenten zeichnet sich durch einen nicht-hierachischen Prozess aus, indem unterschiedliche Herangehens- und Denkweisen aufeinandertreffen und ein produktives Spannungsfeld erzeugt wird. Die interdisziplinäre Arbeitsweise mit dem DPE-Team, als auch mit geladenen ExpertInnen ist ein inspirierender Prozess und ermöglicht dabei neue Wahrnehmungsweisen.
Ziel ist es durch den kollektiven Experimentier- und Reflexionsprozess, sowie durch eigens entwickelte künstlerische Arbeiten zur Erdölkultur, eine öffentliche Wahrnehmungsveränderung und neuen Perspektiven auf eine Zukunft ohne Erdöl zu bewirken.

Im Laufe der Veranstaltung wird das Reflecting Oil Projekt vorgestellt, über die angepeilten Projektziele gesprochen und von den interdisziplinären Erfahrungen berichtet. Ein weiterer Fokus in der Diskussion wird auf die Chancen und Problematiken im Zusammenwirken von Kunst und Wissenschaft gelegt.

mit
Ernst Logar (Künstler und Kulturarbeiter)

im Gespräch mit Gerald Bast (Rektor, Universität für angewandte Kunst Wien) und Holger Ott (Reservoir Engineer, Leiter Department Petroleum Engineering/ Montanuniversität Leoben)

Moderation: Julia Grillmayr

Ernst Logar
geb. 1965 in Klagenfurt, lebt in Wien. Seit 1995 Auseinandersetzung mit den Medien Fotografie, Film und Skulptur sowie installative Arbeiten. In seiner Arbeit thematisiert Logar bestehende Machtverhältnisse ebenso wie auch zeitgeschichtliche, soziokulturelle und ökologische Phänomene.
1997−1999 Studium Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz und 1999−2004 Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien, 2006–2007 Universitätslehrgang „Kultur und Organisation“ – Institut für Kulturkonzepte und Universität Wien.
Künstlerische Arbeiten (Auswahl):
Non Public Spaces (seit 1998), Den Blick hinrichten (2004−2008), Das Ende der Erinnerung − Kärntner PartisanInnen (2008–2012), Invisible Oil (2008), Sustainable Transformation (2010), Ort der Unruhe (2012–2018), Tar Sands: Approaching An Anthropocentric Site (2016), Reflecting Oil: Arts-based Research on Oil Transitionings (seit 2019).

https://ail.angewandte.at/program/reflecting-oil
Reflecting Oil: Künstlerische Forschung in der Erdölwissenschaft
Gastvortrag