Ricarda Denzer – ganz ohr / all ears – Audio Trouble, Para-Listening, and Sounding Research

Ricarda Denzer & Christian Höller (Hrsg.)

Das Hören bzw. der Klang der gesprochenen Sprache bildet einen fließenden, zuweilen auch gebrochenen Akt der Veränderung in der Zeit. Gleichzeitig nehmen Mündlichkeit bzw. menschliche Stimmen auch Raum ein, schaffen neue Orte und unterliegen somit einer Situiertheit. Die Publikation bringt den Aufführungscharakter der Stimme und die verbindende, räumliche Qualität von Klang im Medium Buch zur Darstellung und präsentiert Arbeiten der bildenden Künstlerin Ricarda Denzer aus den letzten zehn Jahren.

Ausgangspunkt ist die These, dass das Denken eine Stimme und diese einen Körper hat. Das Hören als physischer, performativer Akt wird als kreativer Prozess der „Weltwerdung“, als Teilhabe an der Welt, verstanden. Das Buch geht den Fragen nach, wie wir denken, wie wir erinnern, wie wir uns mit der Welt in Beziehung setzen.

  • Ein Überblick über das künstlerische Schaffen von Ricarda Denzer (Werke 2013–2023)
  • Künstlerische Praxis als situiertes Zuhören; experimentelle künstlerische Ansätze aus Sound und Voice Studies
  • Mit Beiträgen von Fouad Asfour, Christa Benzer, Ricarda Denzer, Christiane Erharter, Christian Höller, Brandon LaBelle und Jaimini Patel

Ricarda Denzer, Künstlerin, Kunst und Kommunikative Praxis, Universität für angewandte Kunst Wien
Christian Höller, Autor, springerin – Hefte für Gegenwartskunst, Wien
Ricarda Denzer – ganz ohr / all ears wurde als eines von 15 schönsten Büchern Österreichs 2024 ausgezeichnet.

Die Begründung der Jury:

"[Ricarda Denzer – ganz ohr / all ears] macht sofort neugierig. Sobald man das Buch zur Hand nimmt, möchte man es erkunden, auspacken, begutachten, verstehen. Der Umschlag lockt durch die Verwendung von außergewöhnlichem Blueback-Paper – die Rückseite jenes Papiers, das für die Affichierung von Plakaten verwendet wird, und der speziellen Faltung. Und tatsächlich verwandelt sich der Buchumschlag in ein Poster, sobald man ihn entfaltet.

Bereits hier verdeutlicht sich der Gegenstand der Künstlerin Ricarda Denzer und ihr Vorhaben mit dieser Publikation, das dreidimensionale räumliche Wesen gesprochener Sprache in eine zweidimensionale Form zu übersetzen bzw. diese Grenzen durch Mehrfunktionalität und Änderung der Dimensionalität zu überschreiten. Auch durch die abwechselnde Verwendung der Papiersorten: Einerseits Blueback Paper, das durch seine unregelmäßige gemusterte Fläche an eine Tonspur erinnert und sich durch das ganze Buch zieht, und andererseits durch die seidenmatt weiß gestrichene Seite, werden die verschiedenen Seiten bzw. Wahrnehmungen von Sprache – Hören und Sehen – illustriert.

Die Querlegung des Titels, der Ausschnitt des Buchstabens 'a' – all dies sind Hinweise auf die linguistische Auseinandersetzung, die im Buch in zwei gut rezipierbaren Themenblöcken – Texte und Arbeiten – folgt. Die 'Über-setzung' – je nach Kontext hat das Wort eine andere Bedeutung und Form – findet sich im gesamten Buch wieder. Überall kann man die Verarbeitung des Themas – die Darstellung des performativen Akts des Sprechens in der Welt(werdung) – auf verschiedenen Ebenen finden und somit eine Lust an der linguistischen Verspieltheit in all ihrer Komplexität erkennen."


BUCHPRÄSENTATION

Ricarda Denzer – ganz ohr / all ears wurde am 23. November 2023 im Blickle Kino im Belvedere 21 sowie – gemeinsam mit Bare Bodies  Thresholding Life (hg. von Mariella Greil) und Questionology (hg. von Cordula Daus & Charlotta Ruth) – am 24. Jänner 2024 im Studio des APL – Angewandte Performance Laboratory, Universität für angewandte Kunst Wien, präsentiert.
Fotos vom 24. Jänner 2024 siehe Bare Bodies  Thresholding Life

ISBN: 978-3-11-134216-0
e-ISBN: 978-3-11-134223-8
Hrsg.: Ricarda Denzer & Christian Höller
Verlag: De Gruyter, 2024
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Sprache: Deutsch/Englisch
Preis: EUR 45
Erschienen in der Edition Angewandte

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Kunst und Kommunikative Praxis
Buchpräsentation im APL © Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Stefanie Schabhüttl Download
Buchpräsentation im APL © Universität für angewandte Kunst Wien, Foto: Stefanie Schabhüttl Download