Die Angewandte
trauert um Marina Vishmidt
29. April 2024
Die intellektuelle
Entschiedenheit und die humorvolle Intelligenz von Marina Vishmidt wird uns fehlen. Wir trauern um eine Kunstkritikerin und
-theoretikerin, die erst im Oktober letzten Jahres als Professorin an die Angewandte gekommen war und durch ihr vielfältiges
Engagement sehr schnell viele Verbindungen geschaffen hat. Sie war als Autorin, Redakteurin und Kritikerin in einem internationalen
Kontext tätig, studierte Philosophie in Oxford und London und machte ihr Doktorat im Feld von Critical Management and Political
Economy an der University of London.
Vor ihrer Zeit an der Angewandten war sie unter anderem
Dozentin am Centre for Cultural Studies, Goldsmiths, University of London, Gastprofessorin an der Humboldt Universität Berlin
und unterrichtete Kunsttheorie am Dutch Art Institute in Arnhem. In ihrer Arbeit befasste sie sich hauptsächlich mit der Verbindung
zwischen Kunst, Wert und Arbeit, wobei der Schwerpunkt auf der zunehmenden Entgrenzung internationaler Finanzmärkte und deren
Einfluss auf die Subjektivierung im künstlerischen Feld liegt. Diese Überlegungen verdichteten sich in ihrem Buch „Speculation
as a Mode of Production: Forms of Value in Subjectivity in Art and Capital“, das sie 2018 veröffentlichte. Ihre Schriften
wurden international bekannt für die Breite und Schärfe, mit der sie die Beziehung zwischen Kunst, Spekulation und Politik
beleuchtete.
Am 26.04.2024 starb Marina Vishmidt, die trotz ihrer schweren Krankheit sowohl Studierende als auch
Kolleg*innen erreicht und beeindruckt hat. Ihre Ideen in Lehre und Forschung werden an der Angewandten präsent bleiben.