Listening with an Accent

Politiken der Hörbarbeit in der Dokumentation von Pushbacks

Vortragsreihe Kunst-Forschung-Geschlecht

Geschlechtsspezifische Setzungen finden im Bereich von Flucht und Migration nicht nur im Diskurs um „Betroffene“ statt. Der Raum für Fürsprache und das Feld des Aktivismus sind ebenso von gegenderten Rollenzuweisungen durchzogen. Diesem Spannungsfeld geht Anna Polze am Beispiel aktivistischer Dokumentationen von Pushbacks an den EU-Außengrenzen nach. Konkret soll das Verhältnis zwischen dem Auftritt einer Asysluchenden und dem Kommentar einer Ermittlerin im Video Pushbacks Across the Evros/Meriç River: The Case of Ayşe Erdoğan (2020) von Forensic Architecture beleuchtet werden.
Im Sinne eines Thinking with an Accent schlägt Anna Polze eine situierte Praxis des Listenings als kritische Rezeption der Videoinvestigation vor. Welche Modi (post)migrantischer Stellvertretung stellt das Video zur Debatte? Wie wird die Rolle der Zuhörer*innen durch die akzentuierten Stimmen herausgefordert?

Anna Polze ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB „Virtuelle Lebenswelten“ an der Ruhr-Universität Bochum und war Kollegiatin am Graduiertenkolleg Das Dokumentarische an der Ruhr-Universität. Ihre Doktorarbeit Fragile Evidenz. Videodokumente illegaler Zurückweisung an Europas Grenzen erscheint 2024 bei meson Press.

Barrierefrei zugänglich. Eine induktive Höranlage ist im Hörsaal 1 installiert. Weitere Informationen: dieangewandte.at/barrierefrei

Bänke und kleiner Steg in der Nähe des Stadions von Alexandroupolis
Benches and small jetty near Alexandroupolis stadium / Evros © Dimitris Siskopoulos/flickr.com/dimisis, 2011
Veranstaltung