Im Rahmen des FWF- Elise Richter PEEK Forschungsprojektes "The Performative Biofact" entwickelten Lucie
Strecker und Klaus Spiess die performative Installation "Microbial Keywording“, die nun bei der Ars Electronica gezeigt wird.
Die performative Installation berührt die jahrtausendealten Fragen nach der Materialität von Sprache
und nach der Erschaffung der Welt durch diese. Sie bezieht die aktuelle Forschung zum Holobionten ein, die uns zeigt, dass
wir gemeinsam mit den uns bewohnenden Mikroorganismen ein Ökosystem bilden, von dem wir abhängig sind.
Können wir dieses
System durch das Aussprechen bestimmter Worte trainieren? Die Installation erprobt dies, indem sie die Wechselwirkung zwischen
Phonemen und der Mundflora von BesucherInnen zeigt, die sich gegenseitig durch sprechbedingte Variation der Speichelsäuren
beeinflussen. Im daraus resultierenden, ökolinguistischen System werden die BesucherInnen von ihren Mikrobiomen „gesprochen“.
Das System wird basierend auf spektrogrammatischen Mustern durch Pheromonzugabe solange trainiert, bis es sich epigenetisch
im oralen Mikrobiom der BesucherInnen verankert und als von den SprecherInnen generiertes Designer-Probiotikum ausgegeben
werden kann.
Projekt Credits
- Medical University Vienna
- University of Applied Arts Vienna
- Austrian
Science Fund
- Jürgen Ropp (Interface design)
- Joseph Knierzinger (Media-Arts)
- Katherina T. Zakravsky
(Ecolinguist)
- Mark Rinnerthaler (Cell Biology)