Performing Artists´ Talk
Zhou Ben and Daniel Aschwanden about Perforing
Arts in China
ZHOU BIN
Zhou ist der Meinung, ein Performance-Künstler
braucht tägliches Training. Während er permanent die Umwelt mit Herz und Körper wahrnimmt, verschmilzt seine künstlerische
Praxis mit dem Leben. Mit seiner performativen Arbeit und spirituellen Praxis erlangte Zhou international Bekanntheit.
Geboren 1970, studierte an der Xi’anfine Academy of Fine Arts. Von 1994 bis 1997 lehrte er Ölmalerie im alten Sommerpalast
und im Künstlerdorf Songzhuang in Peking, seit 2012 Performing Art am Fine Art Institute an der Sichuan University.
1997
ging Zhou nach Chengdu. Seither arbeitet er primär als Performance-Künstler. Bisher entstanden fast einhundert Werke (Performance
Art, Installation und Video).
Frühere Residencies führten ihn nach Japan, Korea, Singapur, auf die Philippinen, nach
Holland, England, Spain, USA, Thailand, Vietnam, Burma, Indonesien, Pakistan, Israel, Deutschland und Italien.
Kollaborative
Projekte: 2007 eröffnete er den UP-ON Live Art Space; 2008 kuratierte er das erste UP-ON International Live Art Festival mit
über vierzig KünstlerInnen aus der ganzen Welt. 2009 begann Zhou die Produktion Celebration—1/6 Comment on Freedom, ein multimediales
permanentes Live Art Happening mit verschiedenen KünstlerInnen.
In letzter Zeit beschäftigt sich Zhou intensiver
mit Performance-Art-Theorie. Zhou ist der Meinung, die Chinese Performance Art müsse die Grenzen des individuellen Körpers
transzendieren und sich stärker am internationalen Diskurs beteiligen.
DANIEL ASCHWANDEN
Performer, Choreograf
und urban practitioner im Kontext von zeitgenössischem Tanz und Performance mit Arbeits-und Lebensbasis Wien, gründet und
leitet die „Tanzsprache“, das erste Festival der freien Szene in Wien, erarbeitet sich in den 90er Jahren im Rahmen
der Aktivitäten von „Bilderwerfer“, einem kollaborativen Projekt von behinderten und nichtbehinderten PerformerInnen
eine Expertise an der Nahtstelle von Kunst und Sozialem und erhält mit der Gruppe den Staatspreis des Öst. Bundesministeriums
für Kunst für innovative und richtungsweisende Leistungen in diesem Feld.
In den folgenden Jahren bis zur
Gegenwart verschiebt sich sein Arbeitsschwerpunkt hin zu Fragestellungen von (darstellender) Kunst im öffentlichen Raum mit
partizipatorischen Ansätzen aber auch zu Fragen nach der Rolle von Kunst in urbanen Entwicklungsprozessen.
Eingebunden
in unterschiedliche Arbeitspartnerschaften, Plattformen und Kollektive realisiert er Projekte in China (Peking, Shanghai u.a.),
Afrika (Accra) Europa Frankreich (Lyon), Spanien (Gijon) und Österreich, welche unterschiedliche Player in städtischen
Räumen einbindet in experimentelle Befragungen des kollektiven Gedächtnisses, das Ausloten von Grenzen des Privaten und Öffentlichen.
Die transdisziplinär angelegten Aktionsformen adressieren ein interessiertes Publikum direkt im öffentlichen Raum, als hybride
Ausstellungsformate in Kulturinstitutionen und via Medien.
Von 2010 – 2012 Aufbau und Leitung des Zwischennutzungsprojekts
aspern Seestadt PUBLIK mit content.associates /Ute Burkhardt-Bodenwinkler. Seit
2009 Gastdozent an der Universität für
angewandte Kunst, seit 2013 geladener Experte mit Schwerpunkt Performance im Bereich Social Design ebendort.