Eine Gewichtswunderpille, eine Actionheldin oder eine Schönheitskönigin
im Plus Size Format: Veronika Merkleins Performancekunst ist surreal, sozialpolitisch und immer voller hintergründigem Witz.
Nach
Michel Foucault ist der menschliche Körper nicht ‚natürlich‘ gegeben, sondern ein historisches, soziales und kulturelles Konstrukt,
in das sich Macht und Wissen einschreibt. Und genau hier setzt Veronika Merkleins Kunst an. Am Messestand der galerie
michaela stock kontextualisiert Merklein ihre körperbetonte, oft schwerverdauliche Kunst und verweist auf gesellschaftliche
Missstände.
galerie michaela stock zeigt am MESSESTAND C6
VERONIKA
MERKLEIN
THE FATTER THE BETTER
Seit 10 Jahren arbeitet die dicke deutsch-österreichische Performancekünstlerin
im Bereich „Körperpolitiken“ und tritt immer wieder als leibhaftige Ich-Form in Erscheinung. Mittels Performance, Installation,
Video, Fotografie und Texten, zeigt sie in ihren Arbeiten am Messestand eine täglich stattfindende Stigmatisierung und Diskriminierung
dicker Menschen. Das Phänomen, einen dicken Menschen aufgrund seines Äußeren abzuwerten, bekämpft sie mit viel Selbstironie,
wie z.B. als weibliches Pendant von Bruce Willis in „Die Hard“ oder versucht uns zusammen mit E. A. Sattler im
Garden
Eden zu verführen.
Das Motiv der Waage taucht dabei immer wieder in Veronika Merkleins Kunst auf. Die Geschichte lehrt
uns, dass das Wiegen in seinen Anfängen voller Neugier und ohne Hintergedanken im öffentlichen Raum vollzogen wurde und sich
mit Erfindung der Personenwaage in den 70iger Jahren in den privaten Raum verlagerte. Und auf eben diese stellt sich Merklein
selbst oder präsentiert sich als völlig überschminkte Frau mit grünem Salat und Spanferkel posierend, oder im Tele-Shopping-Kanal
beim Verkaufen von den Gewichtswunderpillen FATLife, mit denen man täglich 1 Kilo Gewicht zulegen kann. Ganz nach dem Motto:
„The fatter the better“.
VITA
Die 1982 in Deutschland geborene Künstlerin Veronika
Merklein lebt und arbeitet hauptsächlich in Wien (AT). Als Künstlerin arbeitet sie in verschiedenen Medien (Performance, Essen,
Text, Fotografie, Objekt, Installation, Gemeinschaftsarbeiten) mit dem Schwerpunkt Performancekunst. Ihr Arbeiten drehen sich
um Performancekunst immanente Themen, popkulturelle Phänomene sowie "das reine, brutale (innere) Leben der Menschen". Ausgehend
von ihrem eigenen Körper untersucht sie derzeit Körper- und Nahrungsmittelpolitiken als künstlerischen Schwerpunkt.
Veronika
Merklein genoss ihre künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste Wien und der Kunsthochschule Kassel. Sie
präsentierte ihre Arbeiten u.a. in der Defibrillator Gallery, Chicago (US), im Neuen Kunstverein Wien (AT), Kaskadenkondensator,
Basel (CH), Fridericianum, Kassel (D), Secession, Wien (AT), Kiasma, Helsinki (FI), Wiener Festwochen (AT) und immer wieder
auch zu Hause. Veronika Merklein erhielt Stipendien ua. des Österreichischen Kulturforums New York City, des Österreichischen
Bundeskanzleramts, des österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, das österreichischen Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung und der Akademie der bildenden Künste Wien.
Mehr
Information