Eine
                                          Kooperation mit dem Oskar Kokoschka Zentrum, Angewandte. 
Im Jahr 2021 lädt die Oskar Kokoschka Dokumentation
                                          zur Schau OSKAR KOKOSCHKA. Aus der Perspektive eines Sammlers. Frühe, selten gezeigte Zeichnungen,
                                          Postkartenentwürfe, Aquarelle der Dresdner Jahre sowie Landschafts- und Aktdarstellungen aus dem Exil bieten einen breiten
                                          Querschnitt durch das Leben und Werk des großen Malers, Grafikers und Dramatikers.
Aus
                                          Oskar Kokoschkas (1886–1980) Realschulzeit in Wien hat sich ein Skizzenbuch aus den Jahren 1897/1898 erhalten, in dem sich
                                          der Schüler anhand ausgewählter Motive in den verschiedensten Techniken und Signaturen übte. Ein Blatt daraus verschenkte
                                          der noch junge OK an ein ihm bekanntes Mädchen, eine Jugendfreundin seiner Schwester Bertha. Die kleine Zeichnung Das
                                          junge Mütterchen ist die früheste Arbeit Kokoschkas in der Sonderausstellung 2021, die Einblicke in eine bedeutende Wiener
                                          Privatsammlung bietet.
Zum Frühwerk zählen auch Kokoschkas Postkartenentwürfe. Bereits kurz nach 1900
                                          schuf er eigene Grußkarten, die er an Freunde versandte, und noch während seiner Studienzeit an der Wiener Kunstgewerbeschule,
                                          der heutigen Universität für angewandte Kunst, gestaltete er solche für die Wiener Werkstätte. Die Entwürfe für zwei Postkarten
                                          aus dem Jahr 1907 lassen sowohl stilistisch als auch motivisch die unterschiedlichen Vorbilder des jungen Kunststudenten erkennen
                                          und sind Ausdruck eines Suchenden. Wie sehr sich sein enormes künstlerisches Potenzial entwickelt hatte, zeigen die nur wenige
                                          Jahre später entstandenen Porträtzeichnungen. Ein Bildnis von Lotte Franzos (1912), die ihn schon früh förderte und von ihm
                                          mehrfach porträtiert wurde, zeigt Kokoschkas sichere Strichführung und einen virtuosen Umgang mit dem Kreidestift.
 
Werke
                                          aus den Dresdner Jahren erlauben einen Blick auf Kokoschkas privates Umfeld – ein Kreis aus Intellektuellen und Künstlern
                                          – sowie auf seine Lehrtätigkeit an der Akademie der bildenden Künste Dresden. Wie schon im Unterricht an der Kunstgewerbeschule
                                          in Wien dienten Kinder und junge Mädchen den Studierenden – und auch ihm selbst – als Modell. Kokoschka schuf Anfang der 1920er-Jahre
                                          zahlreiche schnell und spontan gemalte Aktdarstellungen in Aquarelltechnik, die einen Höhepunkt an expressiver Ausdrucksform
                                          darstellen. Sie vermitteln sowohl die starke Farbigkeit seiner damals entstandenen Gemälde als auch die Spontanität und Reduktion
                                          der Figurenzeichnung der zeitgleichen Rohrfederzeichnungen.
 
Erst 25 Jahre später widmete sich Kokoschka
                                          abermals der Aktdarstellung, wobei die Arbeiten der 1940er- und 1950er-Jahre nun eine andere Technik aufweisen. Mit über 50
                                          Jahren wandte sich Kokoschka im britischen Exil erstmals dem Zeichnen mit Farbstiften zu. Das zwang ihn zu größter farblicher
                                          Abstraktion und zugleich aber erlaubte es ein schnelles Skizzieren mit nur wenigen Strichen. Die ersten, noch während des
                                          Zweiten Weltkriegs entstandenen Farbstiftzeichnungen zeigen Ansichten der schottischen Küste. Oskar und Olda Kokoschka hielten
                                          sich ab 1941 mehrmals bei Freunden in Port William und Ullapool auf, nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch um den
                                          Bombenangriffen auf London zu entkommen. Die in der Ausstellung präsentierten Blätter zeigen weite Küstenstreifen, teils sind
                                          vereinzelte oder in sich gekehrte Menschen zu erkennen. Zeitgleich zu den Landschaftsdarstellungen entstanden in diesen Jahren
                                          auch zahlreiche Blumenaquarelle.
 
Die Ausstellung mit Werken einer Privatsammlung ergänzt durch
                                          Bestände der Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn und des Oskar Kokoschka Zentrum an der Universität für angewandte Kunst
                                          in Wien ist eine Zeitreise durch ein intensives Künstlerleben und bietet schlaglichtartige Blicke auf die Gesellschaft, Politik
                                          und Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.
 
Kuratorin: Anna Stuhlpfarrer
Veranstalter:
                                          Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien, Oskar Kokoschka Zentrum
 
 
Kokoschka
                                          Haus Pöchlarn
3380 Pöchlarn, Regensburgerstraße 29
 
 
Bei
                                          Fragen und für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:
Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn
Tel: 02757/2310/14