Die Freundschaft ist ein ausgesprochen existenzielles und
zeitloses Thema, das tief mit dem menschlichen Dasein verknüpft ist. Ein Thema, das sich durch alle historischen Epochen zieht
und zudem auf alle Kulturen der Welt erstreckt. Zugleich ist das Freundschaftsthema gerade jetzt besonders aktuell: Angesichts
der bedrohlichen Weltlage, der zahlreichen Krisen, Konflikte und zunehmenden gesellschaftlichen Spaltungen erscheint es umso
wichtiger, dass das Dom Museum Wien seine neue Ausstellung einer zwischenmenschlichen, versöhnlichen Thematik widmet.
„Gerade in Zeiten, in denen ein polarisierendes Schwarz-Weiß-Denken in Politik, Gesellschaft
und sozialen Medien sowie eine starke Ich-Bezogenheit durch Instagram und Co verstärkt zu bemerken sind, erschien es uns enorm
wichtig, im Dom Museum Wien eine Ausstellung auszurichten, in der das Verbindende, die Ich-Du-Beziehung und das dialogische
Prinzip im Zentrum stehen“, so Museumsdirektorin Johanna Schwanberg, die die Schau „In aller Freundschaft“ gemeinsam
mit Klaus Speidel kuratiert hat. Es wurde bewusst ein Ausstellungstitel gewählt, der über die rein positive, häufig idealisierte
Konnotation, die in dem Wort Freundschaft als Einklang von zwei Seelen steckt, hinausgeht und signalisiert, dass es sich hier
um keine verklärte „Friede-Freude-Eierkuchen“-Schau handelt, sondern dass auch problematische Aspekte im Zusammenhang mit
dieser Beziehungsform angesprochen werden.
Freundschaft ist ein menschliches Grundbedürfnis: Die Beziehung zu anderen,
geistige Nähe und Wahlverwandtschaft prägen unser Leben. Ihre universelle Bedeutung als Teil des menschlichen Sozialverhaltens,
sei es auf persönlicher oder gesellschaftspolitischer Ebene, macht sie zu einer immer wiederkehrenden Thematik künstlerischer
Auseinandersetzung.
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