BRIDGING BOUNDARIES. IRAN: KUNST, POLITIK UND KOOPERATIONEN

Anahita Razmi, Künstlerin, und Hannah Jacobi, Kunsthistorikerin, im Gespräch mit Anita Hosseini, Angewandte.

Die Abteilung Kunstgeschichte der Universität für angewandte Kunst Wien sowie die Initiative Kunstgeschichte inklusiv  laden herzlich zur digitalen Diskussion Bridging Boundaries. Iran: Kunst, Politik und Kooperationen ein. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Wann:             Mittwoch, 07.12.2022, 18–19:30 Uhr
Wo:                 https://dieangewandte-at.zoom.us/j/67671194056


Die derzeitigen Proteste und Revolutionsbestrebungen in Iran, angeführt durch eine junge Generation, die für Freiheit und Menschenrechte einsteht, erfordern universelle Aufmerksamkeit. Die Freiheit der iranischen Bevölkerung sollte nicht nur aufgrund geopolitischer und wirtschaftlicher Interessen von globaler Bewandtnis sein, sondern vor allem auch aus humanistischer Sicht verfolgt werden, um auf die Umsetzung universeller Menschenrechte, Entscheidung- und Meinungsfreiheit sowie das Recht am eigenen Körper hinzuarbeiten.

Bereits kurz nach seiner Machtergreifung im Jahr 1979 betonte Ayatollah Khomeini, dass die größte Gefahr gegen das Regime von Bildung, von der Lektüre von Büchern, ausgehe. Zugleich wurden Künste zensiert und dienten nunmehr vornehmlich der Propaganda. Repressive Staaten basieren wissentlich auf der Abstumpfung der Gesellschaft, der Einschränkung des Rechts auf Bildung sowie der Verunmöglichung freier Meinungsäußerung und der Infragestellung der Diktatur. Im digitalen Zeitalter lässt sich jedoch die Oszillation von Wissenskulturen nur bedingt kontrollieren. Der Blick auf die Welt ist auch stets ein Blick zurück auf die eigenen Bedingungen und fehlenden Freiheiten. Zugleich bieten digitale Plattformen einen Ort des Austauschs, der Zirkulation von Informationen und der Sichtbarmachung unterdrückter Akteur*innen, politischer Meinungen und aktivistischer Praktiken.

Auf dieser Grundlage soll die Kunstfreiheit und ihre Einschränkung, die politische Wirkmacht der Kunst im globalen Diskurs, ihre Sichtbarmachungsfunktion, ihre immersive Wirkung und ihre Rolle im Kontext der kritischen Befragung repressiver Staaten das Thema des Diskussionsabends sein.

Gemeinsam mit der Künstlerin Anahita Razmi und der Kunsthistorikerin Hannah Jacobi möchten wir diese und weitere Aspekte in Hinblick auf Kooperationen, Austausch und der Überwindung räumlicher wie auch systemischer Grenzen durchleuchten.

Organisiert wurde diese Veranstaltung von Anita Hosseini, die Umsetzung wurde ermöglicht durch die Abteilung Kunstgeschichte der Universität für angewandte Kunst Wien.

Skulptur
                                          die wie ein Berg aussieht
Anahita Razmi: Proposal for a Wrapped Azadi Tower. Photomontage and Letter, 60 x 30 cm + DinA4, 2009.
Veranstaltung