Gerade in der medialen Auseinandersetzung mit digitalen Ökonomien lässt sich eine zuweilen
„dramatische Veränderungsrhetorik“ feststellen, die diese Entwicklungen zu schicksalhaften Naturereignissen mystifiziert.
Dabei sind Phänomene wie die zunehmende Flexibilisierung und Entgrenzung von Arbeit, Zeichen und Symptome eines stetigen Transformationsprozesses.
Wie sich diese wirtschaftlich gesteuerten Prozesse auf jeden Einzelnen und jede Einzelne auswirken, und auf mögliche Formen
selbstbestimmten Handelns und Denkens, sind Ausgangsfragen vieler meiner Arbeiten. Alternative Denkräume und die Möglichkeit
zur Solidarität werden in meinen Arbeiten durch körperliche Ausdrucksformen, in direkte Erfahrung übersetzt.
In dem Gastvortrag
werde ich einige meiner Arbeiten vorstellen, die sich mit dem Verhältnis von Subjekt, Arbeit und Gesellschaft auseinandersetzen.
Anna Witt, geb. 1981 in Wasserburg (DE) lebt und Arbeitet in Wien.
Ihre künstlerische Praxis ist performativ,
partizipativ und politisch. Witt schafft Situationen, die zwischenmenschliche Beziehungen und Machtverhältnisse ebenso reflektieren
wie Konventionen des Sprechens und Handelns. Passantinnen und Passanten im öffentlichen Raum oder gezielt ausgewählte Personen
und Gruppen werden meist direkt körperlich in ihre Versuchsanordnungen involviert. Immer wieder geht sie dabei Fragen der
Subjektbildung nach: wie wir werden, wer wir sind, was wir tun, woran wir glauben, wofür wir kämpfen und wie dieses soziale
Selbst mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zusammenhängt.
Sie hatte u.a. Einzelausstellungen
im Belvedere 21___ Galerie Tanja Wagner, Berlin ___ Kunst Halle Sankt Gallen ___ Lothringer13 - Städtische Kunsthalle München
und Grazer Kunstverein.
In den letzten Jahren nahm sie an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil, u.a. Aichi
Triennale 2019 ___ Wiener Festwochen19 ___ 1st Vienna Biennale ___ Lux/ICA Biennial of Moving Images, London ___ 6. Berlin
Biennale für Zeitgenössische Kunst und Manifesta 7.
Sie erhielt den Otto Mauer Preis 2018, Kunstpreis Europas Zukunft
2015 und den BC21 Art Award von Boston Consulting und Belvedere Wien, 2013
eine Veranstaltung der:
Transmedialen
Kunst / Universität für angewandte Kunst Wien
Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien
transmedialekunst.com