Katharina Hausladen: Kunst und Hegemonie
Ästhetische Äußerungen gelebter
Verhältnisse
Da Mehrheitsverhältnisse sich in Kultur “als einer Produktion von geteilten, gemeinsamen
Bedeutungen" (Stuart Hall 1996) ausdrücken, werden auch Kunstäußerungen als Formen des Kampfes um kulturelle Hegemonie beschreibbar:
Sei es, weil sie diesen Kampf ästhetisch explizit machen (wie z.B. Filme der L.A. Rebellion, Serien wie “Atlanta" oder Romane
von Virginie Despentes), sei es, weil ihre ästhetischen Urteile implizit mit konkreten Herrschaftsverhältnissen korrespondieren
oder diesen entgegenlaufen.
Wie können diese Verhältnisse in der Kritik von Kunst thematisch
werden, ohne dass Fragen nach ästhetischer Richtigkeit durch moralische ersetzt werden oder Stylefragen das politische Gespräch
ersetzen?