ROUGH TRANSLATION

Lab 1_Grob gesagt: Krieg

Institut für Sprachkunst

Aus nächster Nähe und sehr weit weg. Auf der gleichen Seite, doch von hier sieht sie so anders aus. Nichts versteht sich mehr von selbst. Verstehst du, was ich meine?

In Kooperation mit brut Wien und Literaturhaus Wien unternimmt das Institut für Sprachkunst den Versuch, mit Literatur die Weiten zwischen Kriegsalltag und Friedensnormalität zu begreifen und an einen gemeinsamen Ort des Sprechens zu übersetzen.
Mit den ukrainischen Dichter:innen Andrij Ljubka, Iryna Tsilyk, Juri Izdryk und Taras Prochasko, via Zoom aus der Ukraine zugeschaltet.

Kuratiert und moderiert von Evgenia Lopata (Kulturmanagerin und Übersetzerin, künstlerische Leiterin und Geschäftsleiterin des Poesiefestivals Meridian Czernowitz)

Lesungen & Gespräche am 25.04., 02.05., 16.05., 14.06.2022, jeweils um 18.30 Uhr.
Die Angewandte | Auditorium, Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien.

25. April: Andrij Ljubka
Andrij Ljubka arbeitet als Essayist, Kritiker und Übersetzer aus dem Polnischen, Kroatischen, Serbischen und Englischen. Seine Gedichte und Übersetzungen sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen und er hat mehrere Gedichtbände veröffentlicht, darunter sein Debüt Visim misjaciv shysofreniyi (Acht Monate Schizophrenie, 2007). Außerdem schreibt er Kurzgeschichten und Romane. Sein erster Roman Karbid (2015) wurde von BBC Ukraine in die Endauswahl für das Buch des Jahres aufgenommen. Die polnische Übersetzung wurde 2017 in die engere Auswahl für den Angelus Central-European Literary Award aufgenommen. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er den Literaturpreis der Kovalev Foundation in den USA und den Shevelov-Preis für das beste Essaybuch des Jahres 2017 in der Ukraine. Seine kulturpolitischen Kolumnen erscheinen im Online-Magazin "Zbruc", in der Kiewer Tageszeitung "Den" und in der Krakauer Zeitschrift "New Eastern Europe“. Seine Gedichte wurden u. a. ins Ungarische, Deutsche, Russische, Weißrussische, Englische, Polnische und Portugiesische übersetzt. Andrij Ljubka ist Mitglied des ukrainischen PEN.

2. Mai: Irina Tsilyk
Iryna Tsilyk (geboren 1982 in Kiew) ist eine ukrainische Filmemacherin und Autorin mehrerer Bücher (Lyrik, Prosa, Kinderbücher). Ihre Gedichte und Kurzgeschichten wurden ins Englische, Deutsche, Französische, Polnische, Litauische, Tschechische, Schwedische, Rumänische und Katalanische übersetzt und auf verschiedenen internationalen Literaturfestivals und -veranstaltungen präsentiert, wie z. B. dem "Schamrock Festival der Dichterinnen" (Deutschland, 2018), dem "Poesiefestival Berlin" 2017, der Leipziger Buchmesse 2017, der Frankfurter Buchmesse 2016, der Vilniuser Buchmesse 2016, "Meridian Czernowitz" (Ukraine, 2015-2018), dem Internationalen Literaturfestival Vilenica (Slowenien 2008) und anderen. Als Regisseurin hat Tsilyk renommierte Kurzfilme verantwortet: »Wdosvita« (2008; Eng. »Blue Hour«, 2008), »Pomyn« (2012; Eng. »Commemoration«, 2012) und »Dim« (2016; Eng. »Home«, 2016). Für den Filmalmanach "The Invisible Battalion” (2017) über ukrainische Frauen im Krieg, hat sie zwei Dokumentarfilme beigetragen. Im Jahr 2020 hatte ihr Dokumentarfilm “The Earth Is Blue As an Orange” über Zivilisten in der roten Zone im Donbas beim “Sundance Film Festival” Premiere und gewann dort den “Directing Award: World Cinema Documentary”.

16. Mai: Kateryna Kalytko
Kateryna Kalytko, geboren 1982 in Winnyzja, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie schreibt Lyrik und Prosa, im Jahr 2017 erschien von ihr ein Band mit Gruselgeschichten mit dem Titel "Land der Verlorenen", acht Lyrikbände sind seit dem Jahr 1999 erschienen, zuletzt, im Jahr 2021, Орден мовчальниць [Orden der Schweigerinnen]. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Joseph-Conrad-Literaturpreis 2017, BBC Ukraine – Buch des Jahres 2017, Vilenica Crystal 2016. Kateryna Kalytko ist Mitglied des P.E.N Ukraine.

14. Juni: Taras Prochasko
Taras Prochasko ist Schriftsteller und Journalist. Er gehört zum Autoren- und Mitarbeiterkreis der von Jurko Izdryk in Iwano-Frankiwsk herausgegebenen Zeitschrift Tschetwer. Zeitschrift für Texte und Visionen (Donnerstag) und war 1992 bis 1994 Co-Redakteur der Zeitschrift. 1997 arbeitete er als Lektor im Kiewer Verlag Smoloskyp. Seine Beiträge erschienen u. a. in den Lemberger Zeitungen Express und Postup, in der Internet-Zeitschrift Zbruč und in der Zeitschrift Tschetwer in Iwano-Frankiwsk. Prochasko ist Mitglied der Ukrainischen Schriftsteller-Assoziation und war Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin. Im März 2020 wurde ihm mit dem Taras-Schewtschenko-Preis der ukrainische Staatspreis für Kultur verliehen.

Eine Veranstaltung des Institut für Sprachkunst / Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit brut Wien und Literaturhaus Wien.









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