Frank Ruda: Der Takt des Absoluten
Abteilung Kunsttheorie
Hegel behauptet in seiner „Phänomenologie des Geistes“,
der Einleitung in sein philosophisches System, dass die Philosophie einer spezifischen Darstellungsform bedarf. Diese Form
bezeichnet er als den spekulativen Satz. Ein solcher kann, so die These, die spezifische Bewegung und den Rhythmus spekulativen
Denkens in Sprache manifestieren und lässt sich so als spezifische Darstellungsform des Absoluten verstehen.
Damit
ist aber nicht nur die Frage danach gestellt, wie genau etwas Absolutes (oder das Absolute) zur ¬– immer relativen – Erscheinung
kommen kann, sondern zudem, wie sich der Rhythmus und der Takt des Absoluten, der Rhythmus und Takt von Wahrheit und Freiheit
überhaupt bestimmen lässt. Der Vortrag wird versuchen nachzuzeichnen, inwiefern Hegels Philosophie der Kunst zeigen kann,
dass es nichts Wahres, nichts Absolutes ohne einen ihm eigentümlichen Takt und Rhythmus gibt, der weitreichende Konsequenzen
für die Beziehung zwischen Kunst und Wahrheit hat.