Der „Koordinationsrat der Organisationen russische Landsleute“ in Österreich
(KSORS) forderte den Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast, auf, ein Plakat, das Studierende seiner
Universität im Rahmen einer künstlerischen Intervention an der Fassade des Universitätsgebäudes in der Vorderen Zollamtsstraße
angebracht hatten, zu entfernen bzw. entfernen zu lassen. Das Plakat zeigt den Text „RUSSIA IS A TERRORIST STATE“. Der KSORS
begründet seine Forderung wie folgt: Der Inhalt des Plakates „schüre Volksverhetzung in der österreichischen Gesellschaft“
und „stehe im Widerspruch zu den Prinzipien der universitären Neutralität, Unparteilichkeit und Apolitismus“.
Der
Rektor der Angewandten weist die Forderung der KSORS zurück und hält im Namen der Universität fest:
- In
Fragen der Verletzung des Völkerrechts kann es keine Neutralität geben. Auch und gerade nicht für eine Universität.
- Im
Rahmen der letzten Generalversammlung der Vereinten Nationen verurteilten 143 UN-Staaten die „illegale Annexion“ der Ukraine
durch die Russische Föderation und erklärten sie für ungültig. Russland wird in der UN-Resolution aufgefordert, die Einverleibung
der besetzten Gebiete rückgängig zu machen.
- Die kriegerische Aggression Russlands gegen die Ukraine stellt nicht nur
eine Verletzung des Völkerrechts dar, sondern darüber hinaus – laut Human Rights Watch – auch eine Verletzung des Kriegsrechts.
- Russische
Behörden verfolgen Personen, die die kriegerische Aggression Russlands als Krieg und nicht als „Spezialoperation“ bezeichnen.
- Personen,
die in Russland öffentlich gegen den Angriffskrieg Russlands demonstrierten oder demonstrieren, protestierten oder protestieren,
werden von der Russischen Polizei inhaftiert.
Die Universität für angewandte Kunst Wien solidarisiert sich mit der
russischen Bevölkerung, die von der Regierung der Russischen Föderation für ihre völkerrechtswidrige Aggression gegen den
souveränen Staat Ukraine in Geiselhaft genommen wurde und wird.