Universität für angewandte Kunst Wien begrüßt Clemens Apprich als neuen Professor für Medientheorie und -geschichte

19.04.2021
Rektor Gerald Bast freut sich namens der Universität für angewandte Kunst Wien Clemens Apprich als neuen Professor für Medientheorie und -geschichte begrüßen zu dürfen. Der vielseitig engagierte Medientheoretiker nimmt seine Lehrtätigkeit am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Angewandten bereits im laufenden Sommersemester auf und wird ab dem kommenden Studienjahr seine Professur zur Gänze ausüben.
Apprich bewegt sich mit seiner Arbeit an der Schnittstelle von Medientheorie, Mediengeschichte, Kulturwissenschaften und politischer Philosophie, mit einem besonderen Interesse an Praktiken und Formationen, die in den letzten Jahrzehnten durch die Auseinandersetzung mit digitalen Medientechnologien entstanden sind. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der erkenntnistheoretischen, sozialen und technischen Analyse von Filteralgorithmen: Wie organisieren sich diese digitale Kulturen? Welche Rolle spielen sie bei der Transformation demokratischer Gesellschaften? Und inwieweit können sie durch jüngste Entwicklungen im Bereich des maschinellen Lernens erklärt werden?
 
Seine beruflichen Stationen führten Apprich an die Universität Lüneburg (D), an die Concordia University in Montreal (CAN), an die Reichsuniversität in Groningen (NL) - und nun an die Universität für angewandte Kunst Wien. Parallel zu seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat sich der Vater einer Dreijährigen an diversen Publikationsprojekten sowie an netzkulturellen Initiativen beteiligt. Apprich kann zudem auf eine Zusammenarbeit mit der ‚transmediale‘, dem Berliner Festival für Kunst und digitale Kulturen, verweisen wie auch auf das Kuratieren und Organisieren von internationalen Ausstellungen und Konferenzen.
 
Als Professor in Medientheorie und -geschichte wird Apprich sein Wissen in Bezug auf aktivistische, künstlerische, kulturelle, theoretische und mediale Praktiken vertiefen und mit Studierenden der Angewandten teilen. „Angesichts der zunehmenden Tendenz, den Menschen gegenüber der Maschine zu verteidigen, wird es Zeit über die Verteidigung der Maschine gegenüber dem Menschen nachzudenken“, so Clemens Apprich. Er sieht damit nicht zuletzt identitätspolitische wie auch grundlegende Fragen zum Status des menschlichen Subjekts angesprochen, die mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen virulent werden. Als Antrittsveranstaltung bietet Apprich ab Mai ein mehrtägiges Blockseminar zu Pattern Discrimination an.
 
Clemens Apprich, Credit: Adam Berry, transmediale, CC BY-SA 4.0. Download