Luce deLire & Christian Liclair: Ästhetiken des Widerstands – Ästhetiken der Unterwerfung
Bondage, maschinelles Begehren und Geschlecht
In
einer Zeit politischer Monster untersucht der Vortrag, wie Macht, Begehren und Unterwerfung in zeitgenössischen Bildpolitiken,
Körpern und Technologien ästhetisch produziert und verhandelt werden.
Die
Welt ist im Aufruhr. Machtverhältnisse und Ästhetiken werden neu ausgehandelt. Politik goes crazy. In zwei Vorträge untersuchen
wir daher zeitgenössische ästhetische Regime der freiwilligen Unterwerfung zwischen Macht, Begehren und Disziplin. Wir untersuchen
Körper, Bild, Vertrag, Geschlecht, Imperium und race im Spannungsfeld von Kunst, Theorie und politischer Imagination. Es geht
um Sex, Lust, Kontrolle und ihre technologischen wie ideologischen Vermittlungen.
Anhand zeitgenössischer Bildpolitiken
widmet wir uns den Ästhetiken von Tyrannei und Faschismus. Wir analysieren, wie Zustimmung, Affekt und Unterwerfung ästhetisch
produziert werden – inklusive einer kleinen Performativen Intervention. Mit Rückgriffen auf die Philosophie von Baruch Spinoza
und aktuelle Arbeiten zu Geschlecht und Sexualität fragen wir nach den ästhetischen Bedingungen der Organisation kollektiver
Körper.
Ausgehend von queeren Film- und Performancearbeiten der 1990er Jahre (u. a. Michelle Handelman) werden
Fesselung, Ritual, Sakralität und maschinelles Begehren miteinander verschränkt. Bondage erscheint hier nicht als Randphänomen,
sondern als Denkfigur für Fragen von Autorität, Interface, Übersetzung und gegenwärtigen Formen künstlicher Intimität.
“Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster.” (Antonio Gramsci)
Lasst uns Monster werden.
Eine Veranstaltung der Abteilung Kunsttheorie