In person: Klub Zwei – Simone Bader & Jo Schmeiser
Seit 1992 arbeiten
Simone Bader und Jo Schmeiser unter dem Namen Klub Zwei an der "Schnittstelle von Kunst, Film und neuen Medien",
wie sie schreiben. Unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftspolitischer Themen und der Mittel ihrer Darstellung.
Phaidon – Verlage im Exil und Things. Places. Years. (18:00
Uhr)
Die Geschichte des 1923 in Wien gegründeten und ab 1938 im Londoner Exil weitergeführten Phaidon-Verlages
steht "exemplarisch für die durch den Nationalsozialismus verursachten, nicht 'wiedergutzumachenden' Verluste an Menschen
und kulturellen Ressourcen, die Leerstellen in Österreich und Deutschland, die es gilt, offensichtlich zu machen." (Karin
Gludovatz) – Tochter und Enkelin von Béla Horovitz, einem der Verlagsgründer, gehören außerdem zu jenen in London beheimateten
zwölf Protagonistinnen aus drei Generationen, die in Things. Places. Years. Auskunft darüber geben, wie Vertreibung, Emigration
und Holocaust ihr Leben prägt: in Bezug auf ihre Identität, aber auch im Hinblick auf ihre Arbeit als Wissenschafterinnen,
Kuratorinnen oder Autorinnen. (I.R.)
Schwarz auf Weiss. Die Rückseite der Bilder und
Liebe Geschichte (20:30 Uhr)
"Was wird erinnert? Wie wird die Shoah erinnert? Welche Rolle spielt darin
der Umgang mit Bildern? Das kurze Video problematisiert diese Fragen auf formaler und inhaltlicher Ebene – und zwar mittels
eines radikalen Entzugs jener Bilder, von denen im Off die Rede ist." (Hito Steyerl) – In Liebe Geschichte kommen
Nachfahrinnen von Täter*innen im Nationalsozialismus zu Wort: "Sie recherchieren ihre nationalsozialistische Familiengeschichte
und erforschen, wie dieses 'negative Erbe' (Jean Améry) ihr Denken und Handeln, aber auch ihr Liebes- und Beziehungsleben
prägt", schreiben Klub Zwei. Die Gespräche werden in öffentlichen Räumen geführt, markanten Architekturen der 1950er bis 2000er
Jahre in Wien, die ihrerseits nicht von der politischen Geschichte des Landes zu trennen sind. (I.R.)
In
Anwesenheit von Simone Bader und Jo Schmeiser.
Österreichisches Filmmuseum in Kooperation mit sixpackfilm.