Wiener Workshop Wiederaufbau
Institut für Konservierung
und Restaurierung
Im Rahmen des Tags des Denkmals 2019 und anlässlich des Jubiläums Zwanzig Jahre Zweites
Protokoll zur Haager Konvention
Das Kulturerbe der Menschheit ist heute mehr denn je bedroht.
Und gerade auch die wertvollen architektonischen Ensembles in den historischen Zentren vieler Städte, die urbanen Kulturlandschaften
Europas und der Welt, werden durch zerstörerische Auswirkungen von Kriegen wie auch Naturkatastrophen mitunter großflächig
verwüstet.
Doch auch nach einer Katastrophe, nämlich im Zuge von Maßnahmen zum notwendigen Wiederaufbau kann es
aus den verschiedensten Gründen mitunter zu weiteren und oft nachhaltigeren Zerstörungen dieses Kulturerbes kommen:
Zeitdruck zur Wiederherstellung von Infrastruktur und Wohnraum, fehlendes Bewusstsein oder Interesse oder mangelnde Ressourcen
für Kulturgüterschutz, instabile politische Verhältnisse, ggfs. auch die politische, finanzielle und soziale Schwäche der
individuellen Eigentümer der betroffenen Bauten, Partikularinteressen, Machtkämpfe, Profitgier, Korruption sowie der scheinbare
Gegensatz zwischen der Bewahrung von kulturellem Erbe und der Notwendigkeit von urbaner Entwicklung. Denn die historischen
Zentren sind eben meist die wertvollsten Lagen innerhalb einer Stadt.
Historische und aktuelle Beispiele belegen
dieses Dilemma: ob im Nahen Osten (von Jerusalem über Beirut bis Aleppo und Mossul) über Mitteleuropa (von Wien bis Berlin)
und den Balkan (von Sarajevo bis Dubrovnik) bis Haiti (Port-au-Prince) und Nepal (von Patan bis Kathmandu).
Bei
diesem Wiener Workshop Wiederaufbau sollen die Erfahrungen vergangener Wiederaufbauprojekte vergleichend erörtert und auf
künftige Wiederaufbauprojekte projiziert werden.