Eine Initiative von Peter Fritzenwallner und Ines Hochgerner (Kulturverein für kritische Ästhetik)
Vor einem Jahr verstarb die prominente Sozialarbeiterin Ute Bock. Daraufhin tauchte in Form einer Online-Petition
der Vorschlag auf, den Dr. Karl-Lueger-Platz in Ute-Bock-Platz umzubenennen, der jedoch abgelehnt wurde. Für uns waren dabei
beide Positionen nachvollziehbar: sowohl das Bedürfnis schwierigen historischen Positionen etwas entgegenzusetzen, als auch
eben diese dennoch sichtbar zu lassen.
Diese Problematik brachte uns auf die Idee ein
temporäres Denkmal für Ute Bock der Lueger-Statue als Dialogfigur gegenüberzustellen und um Projektförderung bei der Kunst
im öffentlichen Raum GmbH (KÖR) anzusuchen. Dabei war ein das Projekt kontextualisierendes Symposium von Anfang an Teil der
Arbeit.
Bereits in der KÖR-Jury, aber auch und besonders durch die intensiven, aber konsensorientierten Diskussionen
mit den Magistraten sowie der Kulturkommission des 1. Bezirks und dem Bezirksvorstand wurden einige Fragen aufgeworfen. Ebenso
kristallisierten sich in unseren internen Arbeitsgesprächen im Laufe des letzten Jahres immer mehr kunsttheoretische sowie
ethische Fragen heraus, die in die Programmatik dieses Symposiums einfließen:
Sind gegenwärtig personenbezogene Denkmäler
vielleicht wieder denkbar bzw. sogar eine notwendige Form? Sollten diese gerade aufgrund der politischen Entwicklungen der
Gegenwart in Form eines beobachtbaren, zunehmenden Personenkults, sowie personenabhängiger politischer Diskurse in der (inter)nationalen
Politik — neu diskutiert werden? Wer besitzt die Deutungshoheit über die Lesbarkeit künstlerischer Formen im öffentlichen
Raum?
Kulturverein für kritische Ästhetik:
von Peter Fritzenwallner und Ines Hochgerner 2018 als kollaborative
Initiative gegründet, die sich mit Fragestellungen von politisch motivierter Kunst im öffentlichen Raum beschäftigt.
https://www.kritischeaesthetik.com/