Gestern Abend gab Craig Green sein Debut als Professor der Modeklasse
                                          der Universität für angewandte Kunst Wien: Erstmals fand unter seiner Leitung die Show Modeklasse 2024 im Atrium
                                          der Universität statt. Sechs Diplomand*innen präsentierten vor etwa vierhundert geladenen Gästen ihre finalen Kollektionen
                                          und auch die Looks der zweiunddreißig Studierenden des ersten, zweiten und dritten Jahrgangs konnten auf dem Runway bewundert
                                          werden.
Um sich auf die Essenz des Designprozesses zu konzentrieren, haben die elf
                                          Studierenden des ersten Jahrgangs einen völlig in Weißtönen gehaltenen Look gefertigt. Und auch die Studierenden des zweiten
                                          und dritten Jahrgangs beeindruckten das Publikum mit ihrer kreativen Vielfalt und Originalität: Experimentelle Silhouetten,
                                          avantgardistische Schnitte, überraschende Materialien, raffinierte Neuinterpretationen - der künstlerischen Freiheit werden
                                          unter Craig Green in der Modeklasse keine Grenzen gesetzt und dementsprechend setzten die jüngeren Jahrgänge ein kräftiges
                                          Zeichen, dass mit ihnen in Zukunft zu rechnen ist. 
 
Awards
Im Rahmen der
                                          Modeschau wurden überdies die ausgelobten Preise überreicht: Oliver Kuzma überzeugte die Jury des RONDO Modepreises 2024
                                          powered by Polestar mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftsagentur Wien mit seiner Diplomkollektion SPLEEN.
                                          Der Baudelaire-Fan bezeichnet das Gedicht „Spleen“ des Literaten als seinen Katalysator. Er recherchierte akribisch zur Fertigung
                                          und Schnittkonstruktion von historischen Kleidungsstücken aus dem Repertoire der klassischen Männergarderobe. Der junge Designer
                                          legte in seiner Diplomkollektion auf subtile Details besonderen Wert, wie etwa die Schräglage von Schulterpartien, um schlussendlich
                                          die perfekte Passform zu erreichen. Details, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, sehr wohl aber bei genauerem
                                          Hinsehen, Fühlen und vor allem Tragen. Kuzma konnte für seine Abschlusskollektion den Preis in der Höhe von € 5.000 entgegennehmen
                                          und freut sich über die Publikation seiner Entwürfe in der aktuellen Ausgabe des RONDO. 
Die Kollektionen
                                          von zwei vielversprechenden Studierenden wurden mit dem THE MALL Wien Mitte Award in der Gesamthöhe von € 2.500 ausgezeichnet:
                                          Marie Matondo Nsimba aus dem zweiten Jahrgang freut sich über € 1.000 und Felix Schmidt aus dem dritten Jahrgang über € 1.500.
                                          Beide Jungdesigner*innen bestechen durch ihr enormes kreatives Potential. 
 
Diplome
Die
                                          Show Modeklasse 2024 markierte für sechs Diplomand*innen den symbolischen Abschluss ihres Studiums an der Angewandten.
                                          Neben Oliver Kuzma, dem Gewinner des RONDO Modepreises 2024 powered by Polestar mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftsagentur
                                          Wien, schließt auch Martyna Bierut ihr Studium ab. In ihrer Kollektion „I gave up counting“ thematisiert sie
                                          die an heteronormative Geschlechterordnungen geknüpfte Arbeitsteilung und setzt mit gehäkelten Looks in organischen Formen
                                          ein Zeichen für eine feministische Zukunft. „Here just to scream“ ist der Titel von Yuliya Hlazuns Kollektion, die
                                          mit überdimensionierten Pailletten und fließenden, drapierten Silhouetten einen existenziellen, kreativen Zustand zelebriert,
                                          der zwischen Verzweiflung und Lebensfreude oszilliert. Mit ihrer Kollektion „Unpicking Memories“ durchbricht Alissa
                                          Herbig tradierte Gender-Narrative rund um österreichische Trachten. Getragen von ihrem queer-feministischen Verständnis von
                                          Modedesign feiert Herbigs Diplomkollektion traditionelle Handwerkskunst als Symbol für weibliche Care-Arbeit und emanzipative
                                          Praktiken. Viola Kollár hat ihrer Kollektion den Titel „Today“ gegeben: Den Looks und Accessoires liegen eine tiefgehende
                                          Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Stil zugrunde, den die Designerin im Laufe der Jahre auf zahlreichen Streifzügen durch
                                          Flohmärkte und Vintage-Shops verfeinerte. Pouran Parvizi hinterfragt in ihrer Diplomkollektion „Maybe It’s All Just a
                                          Dream in the End“ die Wirkmacht von Blickregimen und kreiert Kleidung, welche die vielfältigen Facetten von Weiblichkeit
                                          feiert und das identitätsstiftende, transformative Potential von Modedesign im Alltag zelebriert. 
 
Die
                                          Absolvent*innen des Studiums Modedesign an der Angewandten durchliefen eine vierjährige akademische Ausbildung, die ihnen
                                          ermöglichte, ihr kreatives Potenzial auf handwerklich höchstem Niveau zu entfalten und eine eigene künstlerische Handschrift
                                          zu entwickeln. Die Angewandte ist stolz auf den Erfolg ihrer Absolvent*innen, die international wie national reüssieren.
 
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                                          mit Namen der Designer*innen wie auch der Fotograf*innen bzw. der Fotocredits.