Schon
die Eröffnung des diesjährigen Angewandte Festivals am morgigen Dienstag, 23.6.2020, zeigt die Verknüpfung des Digitalen mit
dem Physischen, welche pandemiebedingt heuer eine zentrale Bedingung und Vorgabe für die Festivalgestaltung bildet: Nach der
Eröffnung durch Rektor Gerald Bast, die um 18 Uhr live – wie alle digitalen Programmpunkte – übertragen wird, startet die
physisch Eröffnungstour um 18.45 Uhr, die sich wiederum mit dem digitalen Raum verbindet: Eine Litfaßsäulen-Ausstellung in
den 23 Wiener Bezirken wird an den 23 Standorten physisch eröffnet. Gleichzeitig verbinden sich diese 23 Plätze, indem sich
Studierende von den Litfaßsäulen digital zuschalten. Besucher*innen können die Eröffnungstour 23 Bezirke, 23 Litfaßsäulen
auf der Festivalwebsite verfolgen oder selbst bei einer Litfaßsäule dabei sein.
Das Angewandte Festival 2020 spiegelt die mögliche Überlappung und Verbindung, aber auch die Widersprüche
und Mängel der beiden Welten zueinander wider. Die Landingpage für das Festival
www.angewandtefestival.at.
fasst und hält das umfangreiche Programm zusammen und stellt gleichzeitig Spielstätte für die meisten Programmpunkte dar,
verweist auf und beinhaltet jedoch ebenso Events im öffentlichen Raum. So wird beispielsweise die
Asphalt Gallery
mittels dreier Klein-LKWs mobile Ausstellungsdisplays an den drei Tagen zwischen 12 und 20 Uhr in den gesamten Stadtraum bringen.
Wo sich die
Asphalt Gallery mit Arbeiten aus der Abtlg. Künstlerische Fotografie wann befindet, kann via Geotracking
geortet werden (Festivalwebsite). Am Eröffnungsabend starten sie am Oskar-Kokoschka-Platz beim Hauptgebäude der Universität.
Das Projekt Kunst geht nach Hause zeigt eine filmische Dokumentation, wie Studierende in den vergangenen Wochen ihre Arbeiten
an Bekannte und Unbekannte verliehen und wie diese in den jeweiligen Privaträumen ausgestellt wurden. „Wir bringen die Kunst
nach Hause, wenn die Menschen nicht aus ihrem Haus gehen können“, fassen die Studierenden der Abtlg. Malerei & Animationsfilm
ihr Motiv zusammen.
Etliche Programmpunkte wie z.B. jener vom
Schwimmverein Donaukanal
aus der Abtlg. Social Design, der das Erleben der Stadt durch Schwimmen propagiert, finden physisch wie auch digital erlebbar
statt. Die Ausstellung
Faktisches Niemandsland. Verlassene Zivilisation. Was ist Zuhause? der Studierenden der Abtlg.
Transmediale Kunst auf Billboards lockt zur Kunsthalle Wien ins Museumsquartier wohingegen die
Ghost Frames (Thomas
Glänzel, Abtlg. Medientheorie) das Schaufenster eines Hand- und Fußpflegesalons in Döbling einnehmen. In der
Pragerstrasse
wurde die gleichnamige Plakatwand von Johannes Porsch, Abtlg. Kunst- und Wissenstransfer gestaltet, die eine Ausfallstraße
einer Großstadt mit ihren Labels von Lebensmittelsmärkten über Sportwetten bis zu Tankstellen verdichtet. Mit einer
Camping-Performance
Lückenfüller wird in Hernals eine Baulücke von Studierenden u.a.m. der Abtlg. Ortsbezogene Kunst gefüllt (Standortanfrage:
lückenfüller@gmx.at), während die
24-Stunden-Hotline des Angewandte Performance
Laboratory zur telefonischen Beratung einlädt: „Verfolgt dich eine riskante Idee? Willst du eine Performance machen?“ Unter
der Wiener Telefonnummer 711 333 333 wird telefonische Beratung in der Festivalzeit rund um die Uhr angeboten.
Selbstverständlich
werden auch in diesem Jahr die Diplom- und Abschlußarbeiten der Studierenden der Angewandten ausgestellt, was sich
angesichts der Präsentation im digitalen Raum platzmäßig sogar einfacher gestaltet als in den Vorjahren. Vizerektorin Univ.Prof.
Eva Maria Stadler führt zweimal durch die Arbeiten der diesjährigen Absolvent*innen, am 24.6. um 16 Uhr und am 26.6. um 18
Uhr (Festivalwebsite).
Drei der vier Festivalabende gehören den
Sound Acts, welche in
Kooperation mit dem Donaufestival, Hyperreality und UnitedWeStream von 21 bis 24 Uhr auf der Festivalpage stattfinden. Darüber
hinaus versammelt das Angewandte Festival 2020 im alternate.mode eine Vielzahl an künstlerischen Arbeiten, Experimenten, Positionen,
Präsentationsformen und -formaten wie Klanginstallationen, Geräuscherzeugungen, Diskussionen, eine Essensperformance, einen
Virtual Hangout, Online-Publikationen, Talks, Videos, eine virtuelle Führung inklusive Fledermaus-Cocktail, Podcasts, Hörarbeiten,
Performances, eine Konferenz, ein interaktives Barbecue, Web-Installationen, einen Bienen-Livestream, ein Online Game, Interventionen,
Atelierbesuche, Life Productions, ein Walking Interview, Wandgespräche, eine performative Stadttour, Filme und Animationsfilme,
ein 3D-Environment speziell für Architekturarbeiten, Live-Chats, Workshops und Buchpräsentationen. Übersicht und Details:
www.angewandtefestival.at
„Jedes Jahr nutzen wir
das Ende des Sommersemesters, um die Arbeiten der Studierenden und die Ergebnisse des Studienjahres der Öffentlichkeit zu
präsentieren. Das machen wir auch dieses Jahr – im alternate.mode“, freut sich Rektor Gerald Bast über den abschließenden
Höhepunkt eines mehr als herausfordernden Semesters für Studierende und Lehrende, Forscher*innen und Mitarbeiter*innen der
Angewandten. „Wir zeigen, womit wir uns beschäftigen. Das ist vielfältig, ausdrucksstark und vielfach gesellschaftspolitisch.
Unser Slogan Wir wenden Zukunft an wurde durch die Ereignisse der letzten Monate besonders herausgefordert. Das wurde
und wird sichtbar, nicht zuletzt im Rahmen des Angewandte Festival 2020“, schließt Bast.
Kuratorisches
Team Festivalprogramm: Lena Kohlmayr und Eva Maria Stadler mit Elisabeth Falkensteiner und Martina Schöggl
Grafische
Gestaltung & Sujet AInimals: Studierende Abtlg. Grafik Design