Margarete
Jahrmann mit Österreichischem Kunstpreis 2025 ausgezeichnet
28.08.2025
Die Medienkünstlerin und -theoretikerin
Margarete Jahrmann erhält den Österreichischen Kunstpreis 2025. Dies gab das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur,
Medien und Sport am 27. August bekannt. „Margarete Jahrmann hat ihr Leben einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Spiel
verschrieben oder einer spielerischen Herangehensweise an ernste Themenkomplexe in digitalen Kulturen, Technopolitik und kritischer
Virtuosität und Virtualität“, heißt es in der Begründung des Ministeriums.
„Ihre Praxis reicht von
Manifesten und akademischen Schriften über anarchische Netzkunst, selbstgebaute Server und experimentelle Computerspiele bis
zu Installationen, performativen Settings und interaktiven Ausstellungsformaten. Jahrmann verbindet Kunst und Aktivismus mit
digitalen Kulturen und erschafft zeitgemäße Formen experimenteller Spielkunst. Sie hört dabei nie auf, sich selbst kritisch
zu hinterfragen. Ihr Werk zeigt vor allem eines: Wir müssen nicht gegeneinander spielen, sondern miteinander.“
„Diese
hochverdiente Auszeichnung würdigt das außergewöhnliche künstlerische Schaffen von Margarete Jahrmann, die als Professorin
für Experimental Game Cultures seit 2021 unser Haus mit ihrer innovativen Arbeit in wichtigen Feldern positioniert", so das
Rektorat der Angewandten. „Ihre wegweisende medienkünstlerische Arbeit, die Code, Künstliche Intelligenz, Sprache, Zeichnung
und Mode für vielfältigen Kulturen des Spiels einsetzt, findet auch internationale Anerkennung und setzt wichtige Impulse
für die zeitgenössische Medienkunst.
Die Universität für angewandte Kunst Wien ist stolz darauf, eine so herausragende
Künstlerin und Forscherin in ihren Reihen zu wissen. Prof. Jahrmanns Arbeit verkörpert auf beispielhafte Weise die Verbindung
von künstlerischer Innovation und wissenschaftlicher Reflexion, die das Profil unserer Universität prägt. Wir freuen uns auf
die weitere fruchtbare Zusammenarbeit und gratulieren Margarete Jahrmann herzlich zu dieser wohlverdienten Ehrung!"
Margarete Jahrmann ist seit 2021 Professorin an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie die Abteilung Experimental
Game Cultures leitet. Sie hat zahlreiche internationale und interdisziplinäre künstlerische Forschungs-Projekte initiiert
und geleitet: so Ende 2024 das Forschungsprojekt "ROBOPSY. Eine künstlerische Erforschung des kollektiven Gedächtnisses durch
Rollenspiele mit KI-Sprachmodellen" (2024-2027, WWTF Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds), oder das vom FWF unterstützte
PEEK-Projekt „Der psycholudische Ansatz. Die Erforschung des Spiels für eine verträgliche Zukunft“ (2023- 2026).
Als
aktive Künstlerin und Autorin publiziert und stellt sie regelmäßig Kunstwerke aus, die sich mit Spiel, spielerischen Methoden,
AI und Neurowissenschaften beschäftigen. Sie veröffentlichte 2024 eine Monographie über KOPFGELD und andere LUDISCHE EXPERIMENTE
(Eigenverlag/Preprint) und veranstaltet 2025 die Ringvorlesung zu LUDIC METHOD (öffentliche Soiréen und Tea Lectures).
In ihrer Kunst baut Margarete Jahrmann auf Zeichnungen von unkonventionellen Spielmechaniken auf und erforscht experimentelle
Systeme. Themen sind Spiele für/mit Nicht-Menschlichen Aktanden, KI, die kognitive, emotionale und politische Kondition für
eine verträgliche Welt. Zu ihren Auszeichnungen zählen der prestigeträchtige prix ars electronica 2003, der Berliner transmediale
software arts award 2004 und der Medienkunstpreis der Stadt Wien 2020, sowie Teilnahmen bei Ausstellungen und Konferenzen
als invited speakers (expanded Animation aus electronica 2022 und Cubu University, Math, KI und Neuroscience 2023) zu KI,
Gesichtserkennung und Neuro-Interfaces als LUDIC OBJECTS.