Universität
für angewandte Kunst Wien: Experiment Angewandte Festival 2020 im digitalen und im öffentlichen Raum
Studierenden-Festival
im alternate.mode vom 23. bis 26. Juni 2020
03.06.2020
“Kann
man ein Festival in den digitalen Raum verlegen? Wir meinen: “Nein”, denn ein Festival lebt vom Aufeinandertreffen von Menschen,
vom Austausch und vom Zufall – vom Fest eben. Und trotzdem findet das Angewandte Festival 2020 vom 23.–26. Juni statt – im
digitalen und öffentlichen Raum und im alternate.mode. So, wie sich auch der Universitätsbetrieb seit vielen Wochen im alternate.mode
ereignet. Wir wollen eine Auseinandersetzung mit der weiterhin stattfindenden künstlerischen Produktion ermöglichen und haben
uns auf die Suche nach neuen Präsentationsformen gemacht, im digitalen Raum über eine Festival-Website und in der Stadt“,
erläuterte Lena Kohlmayr, Leitung des kuratorischen Teams des Angewandte Festival, heute gemeinsam mit der Vizerektorin und
Universitätsprofessorin der Universität für angewandte Kunst Wien, Eva Maria Stadler, im Rahmen eines Online-Pressegesprächs.
“Uns ist wichtig, dass wir mit dem Verlegen des Festivals in alternative Räume keinesfalls eine schöne neue digitale Welt
proklamieren wollen. Uns ist es allerdings wichtig, kritisch, wach und neugierig auf die Situation zu reagieren und den Studierenden
eine Plattform zu geben, ihre Arbeiten zu präsentieren”, setzte Kohlmayr fort.
Festivalpage
und AInimals:
Die Festivalpage https://angewandtefestival.at/ wurde
speziell für das Festival 2020 in entwickelt. Durch eine offene und visuell aufgebaute Web-Struktur im Gridsystem können unterschiedlichste
Projekte und Beiträge Platz finden und erlebbar gemacht werden. Auch Diplomführungen finden online statt und informelle Gespräche
und ungeplante Begegnungen können in der virtuellen Bar passieren. Die Print-Festivalbeilage, die man sich über die Festival-Website
bis 10. Juni nach Hause bestellen kann, garantiert gemeinsam mit Postkarten und vielem mehr den analogen Output und wird verschiedenen
Printmedien beigelegt.
Die Sujets für das heurige Angewandte Festival 2020 wurden von Studierenden der Abteilung
Grafik Design entwickelt. Die AInimals wurden mit Hilfe von digitalen Image-Generator-Apps gestaltet. Sie finden sich in ihrer
Vielfalt an den unterschiedlichen Festivalorten wieder, in analogen wie in digitalen Räumen.
Digitales
Semester – Distance Learning:
Vizerektorin Stadler führte aus, wie das Festival die Anknüpfungspunkte zum
digital stattfindenden Lehr- und Forschungsbetrieb an der Angewandten findet und dieses abschließen wird: „Das Angewandte
Festival 2020 steht klarerweise in unmittelbarem Konnex mit dem Lehr- und Forschungsbetrieb der Universität, die sich im laufenden
Semester rund um die Uhr mit Distance Learning auseinandersetzen musste: Die Lehre quasi per Klick in den digitalen Raum zu
verlagern war und ist eine enorme Herausforderung. Lehrkonzepte müssen angepasst und gleichzeitig hinterfragt werden. Zeit
und Raum zu entkoppeln bedeutet den Verlust von Körpern und deren Sprache und es zeigt sich einmal mehr, dass die Kontrollmechanismen
des Digitalen ihren Preis verlangen.“
Digitaler und öffentlicher Raum:
Das
Festival Angewandte 2020 wird sich wie bereits erwähnt auf zwei unterschiedlichen Spielfeldern ereignen: im digitalen Raum
wie auch im öffentlichen Raum. Für das den Stadtraum werden 23 Litfaßsäulen in den 23 Wiener Gemeindebezirken künstlerisch
gestaltet und Baulücken sowie Plakatwände ge- und benutzt. „Kunst geht nach Hause“ zeigt beispielsweise die Dokumentation
dessen, wie Studierende im Rahmen des Projekts ihre Arbeiten an Bekannte und Unbekannte verleihen, um sie in deren Privaträumen
zu präsentieren. Die „Asphalt Gallery“ wird als mobile Ausstellung in drei Kleinlastern mit einem System des digitalen Trackings
ausgestattet und kann geortet und täglich zwischen 12 und 20 Uhr besucht werden.
Auf der Festival-Page https://angewandtefestival.at/ wird es vier Tage lang durchgehend Programm
geben. Sogar nachts kann den Applied Bees (Bienen der Angewandten) beim Schlafen zugesehen werden. Das Live-Programm beinhaltet
Diskurs-Formate, Performances, Lesungen, Sound, Konferenzen, Video- und Filmprogramme und vieles andere mehr. Touren führen
nach Würmla (ein Ort in NÖ) zu „Würmlas Wände“, in die Donau-Auen mit Imker*innen auf „Au-Wegen“ und zum Donaukanal auf Einladung
des „Schwimmverein Donaukanal“. Auch Buchpräsentationen finden sich wieder, mit der Besonderheit, dass nach jeder einzelnen,
Exemplare beim Oskar-Kokoschka-Denkmal beim Zentralgebäude der Universität abgeholt werden können (solange der Vorrat reicht)
Kohlmayr
und Stadler verwiesen abschließend auf das bereits jetzt bzw. seit Mitte Mai stattfindende Vorprogramm und Dialogreihe der
Angewandten, die Dialogues for Tomorrow. In der digitalen Gesprächsreihe skizzieren Künstler*innen und Wissenschaftler*innen
ihre Sicht auf das Morgen. Auch „Collective Learning / Collective Care“ lädt ein zu spannenden Lectures, wie z.B. eine mit
der in New York lebenden und arbeitenden Schriftstellerin, Lehrenden und Aktivistin Silvia Federici am 16.6.
AI-nimals,
Bildmaterial, Design:
(C) Pauline Jocher, Marlene Kager, Maris Nisu, Maximilian Prag Abteilung für
Grafik Design Universität für angewandte Kunst Wien