Vortragsreihe "Kunst - Forschung - Geschlecht"

 

Pia Palme

Notationen aus Zorn.
Vortrag und Performance über den dritten Raum nach Donald D. Winnicott.

Mittwoch, 14. Dezember 2016
18:00 - 20:00 Uhr

Seminarraum 8
(Oskar Kokoschka-Platz 2, Ferstel Trakt, 1.Stock)


© Pia Palme
 

Pia Palme ist Komponistin und Performerin; ihre Arbeit definiert sie als politische Handlung. Der Kompositionsvorgang beginnt für Pia Palme im Inneren des Denkraumes und mündet in der äußeren Realisation einer Komposition: ein Impuls steigt auf, wächst und nimmt klangliche Konturen an. An einem bestimmten Zeitpunkt in diesem langen Prozess notiert sie erstmals einen Klang, der zuvor nur gedacht war.

Genau hier beginnt eine für Pia Palmes Arbeit bedeutsame Phase. Sie experimentiert, forscht und probiert in der realen Welt. Sie definiere diese Werkphase als dritten Raum nach Donald D. Winnicott – ein Zwischenstadium, das sich als Raum-Zeit-Kontinuum von Palmes Inneren zur Außenwelt spannt. In Palmes Lecture untersucht sie den dritten Raum als Theoretikerin und Komponistin sprechend/performend. Dabei bildet eine halb durchsichtige Partitur-Membran, als Objekt installiert, einen dritten Raum zwischen Pia Palme und dem Publikum. Ihr Vortrag verbindet (Un)Sichtbares mit (Un)Hörbarem. Die Partitur stammt von ihrem Werk SETZUNG (für eine Vokalistin), das auf Inez de la Cruz (1951-1695) Bezug nimmt. Hinter Klostermauern verborgen schrieb diese mexikanische Dichterin weithin bekannte (feministische) Werke.

Pia Palme ist Komponistin, Performerin, Elektronikerin und lebt in Wien. In ihren Kompositionen exponiert sie den Vokalisten/die Vokalistin als eine prekäre Verkörperung von Stimme und Geist in multimedialen szenischen Umgebungen. Ihre mehrfach ausgezeichneten Werke versteht sie als Beiträge zu einer feministischen Kompositionspraxis.
www.piapalme.at