Mit
einem Impulsreferat von Peter Weibel und Vorträgen von Gerald Bast, Anab Jain, Harald Katzmair, Martina Mara, Peter Parycek,
Robert Trappl und Virgil Widrich.
Die Tagung setzt sich mit der bereits angelaufenen technologischen
Revolution auseinander, die unsere Art zu arbeiten und zu leben verändert und unsere gesamte Kultur massiv beeinflussen
wird. Diese ist mit früheren technologischen Revolutionen nicht vergleichbar, weil Artificial Intelligence, Genetic Engineering
und Robotik in ihrer ineinandergreifenden Dynamik rascher und tiefgreifender sind als jede technologische Umwälzung zuvor.
Erstmals in der Geschichte der menschlichen Zivilisation ersetzen Maschinen nicht bloß menschliche Muskelkraft, sondern das
menschliche Denken und Analysieren. Damit steht nicht weniger als die fundamentale Rolle des Menschen im Universum und sein
bestimmender Einfluss auf den Gang der Zivilisation zur Disposition.
Während die gesellschaftlichen, politischen und
wirtschaftlichen Realitäten von der Komplexität einer wachsenden Zahl und in ihren Wechselwirkungen immer unübersichtlicher
werdenden Faktoren bestimmt werden, versuchen Politik und Wirtschaft verzweifelt die lineare Gestaltungslogik des Industriezeitalters
aufrecht zu erhalten. Und auch das Bildungs- und Wissenschaftssystem funktioniert weiterhin nach den Prinzipien von Fragmentierung
des Wissens und intellektueller Arbeitsteilung. Während in den Feuilletons seit Jahrzehnten in regelmäßigen Abständen die
Krise der Wissenschaft und der WissenschafterInnen beklagt wird, entstehen wissenschaftliche Karrieren immer mehr entlang
quantitativer Indikatoren, die Selbstreferenzialität und inhaltliche Verengung begünstigen.
In einer von Artificial
Intelligence, Digitalisierung und Robotik geprägten Welt, wird der Mensch nur mehr durch vernetzende kreative Denkprozesse
gesellschaftliche und wirtschaftliche Wirkungskraft erzielen können, also durch Prozesse, die auf bisher ungedachte oder als
undenkbar gehaltene Weise Verbindungen zwischen bekannten und daher zunehmend automatisierten Handlungs- und Wissensfeldern
herstellen. Die Veränderung von Arbeit, Bildung und Freizeit wird, ebenso wie die Veränderung unserer Gesellschaften durch
interne demographische Entwicklungen und durch Migrationsbewegungen neue soziale Herausforderungen im Zusammenleben der Menschen
als Handlungsfelder eröffnen.
Es diskutieren im Anschluss Gerald Bast, Kerstin Koren, Thomas Lampoldshammer und
Eva Maria Stadler
Moderation: David Campbell
Die Veranstaltung wird zu Dokumentationszwecken fotografiert
und gefilmt.
Im Rahmen des Symposiums wird ebenfalls die gleichnamige Publikation präsentiert:
Digitale Transformationen
Gesellschaft,
Bildung und Arbeit im UmbruchDie Herausforderungen der digitalen Revolution für unsere Gesellschaft
Universität für angewandte Kunst Wien (Hrsg.)
ISBN 978-3-7106-0269-6
Das Buch erscheint im November 2018 im Brandstätter
Verlag.