Universität
für angewandte Kunst Wien startet mit neuer Philosophieprofessorin und neuem Architekturtheorieprofessor ins Sommersemester
Antonia Birnbaum übernimmt Philosophie- und Mario Carpo Architekturtheorie-Professur an der Angewandten
02.03.2020
Die Universität für angewandte Kunst Wien startet mit Antonia
Birnbaum als neuer Professorin für Philosophie und mit Mario Carpo als neuem Architekturtheorieprofessor ins Sommersemester
2020. Sowohl Birnbaum als auch Carpo gelten auf ihrem Fachgebiet unbestritten als Expert*innen und betonen, ja fordern den
seitens der Universität ausgeschriebenen transdisziplinären Zugang als unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten
in Lehre und Forschung im 21. Jahrhundert ein.
Antonia Birnbaum: Philosophie
Als ordentliche
Professorin für Philosophie, Allgemeine Philosophie und Logiken des Sinnlichen, lehrte und forschte Antonia Birnbaum seit
2015 an der Universität Paris 8 (Vincennes), wo sie zuvor elf Jahre lang als Dozentin tätig war. Durch ihre zusätzliche Lehrtätigkeit
an zwei Kunstuniversitäten (Straßburg und Metz) weist sie auch Erfahrung als Lehrende mit Kunststudierenden auf. Für Birnbaum
ist die Philosophie, und somit die Disziplin des Begriffs, immer an Unruhe gebunden, wodurch ihr Verhältnis zu anderen Disziplinen,
zum Nicht-philosophischen provoziert. In der heutigen Situation sei Philosophie auf verschiedenartige Grenzübergänge angewiesen:
dialektische, welche den ausgeschlossenen Dritten auflösen, und heterogene, welche das Problem der Denkrelationen dezidiert
von jeglicher hierarchischer Ordnung des Rationalen abkoppele. Birnbaum bringt neben ihrer beeindruckenden akademischen Karriere
und ihrer reichhaltigen Publikationstätigkeit auch vielseitiges Engagement und Erfahrung im universitären Bereich in Wissenschaft
und Verwaltung mit und übernimmt die Leitung der Abteilung Philosophie am Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik
und Kunstvermittlung.
Mario Carpo: Architekturtheorie
Der Architekturhistoriker Mario Carpo lehrt an
der Bartelett School of Architecture, UCL London als Reyner-Banham-Professor, nachdem er zuvor u.a. an zwei Architekturhochschulen
in Frankreich, an der Yale University und an der Universität Genf Station gemacht hat. Carpo hatte bereits mehrere Gastprofessuren
inne und veröffentlichte zahlreiche Publikationen insbesondere über die Beziehung zwischen Architekturtheorie, Kulturgeschichte
und der Geschichte der Medien und Informationstechnologie. „Die im 19. Jahrhundert entstandenen Kunstgewerbeschulen bildeten
eine neue Klasse professioneller Kreativer aus und befähigten sie, Antworten auf die globale Krise zu liefern, die durch den
jäh einsetzenden radikalen technischen Wandel ausgelöst wurde. In vielerlei Hinsicht ähneln die Herausforderungen der heutigen
digitalen Revolution jenen, die durch die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert hervorgerufen wurden; damals wie heute
sollten gestalterische Berufe in der Lage sein, technischen Wandel zu interpretieren sowie auf globale sozioökonomische Umbrüche
zu reagieren. Ich freue mich, einen Beitrag zum künstlerischen und gesellschaftlichen Auftrag der Angewandten zu leisten,
der heute genauso dringlich ist wie vor 150 Jahren, als die Universität gegründet wurde.“, erklärt Carpo seine Motivation
für die neue Tätigkeit an der Angewandten. Mit Sommersemester 2020 übernimmt Carpo die Professur für Architekturtheorie am
Institut für Architektur der Angewandten, die zuletzt von Sanford Kwinter geleitet innehatte.
Der Rektor der Universität
für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast, freut sich sehr, die beiden renommierten Lehrenden und Forschenden für die Angewandte
gewonnen zu haben und mit ihnen den internationalen Weg einer transdisziplinären und grenzüberschreitenden Universität weiterzugehen.