Künstlerische Forschung
Weitere Informationen zu Projekten künstlerischer Forschung im Rahmen des PEEK-Programms des FWF finden Sie in der Projektübersicht:
Projekte künstlerischer Forschung
Mittels einer empirischen Studie wird eine umfassende Dokumentation von Büchern,
die zwischen 2009 und 2011 in den deutschsprachigen Ländern von KünstlerInnen entstehen, die auf einer öffentlich zugänglichen
Online-Datenbank präsentiert werden soll. Das Netzwerk an Kontakten, das im Rahmen des "Salon für Kunstbuch" aufgebaut wurde,
trägt zur Durchführbarkeit einer solchen groß angelegten Studie bedeutend bei, ebenso wie die Forschung, die von Institutionen
im Bereich des Künstlerbuchs (z.B. "Die Burg", Bremen, und ABC-Artistic Book, Museum für Angewandte Kunst Wien) durchgeführt
wird und die im Rahmen dieser Projekte aufgeworfenen Fragen, an die wir anschließen werden. Eine Zusammenarbeit ist zudem
in Bezug auf die Frage der Kategorisierung in einer archivarischen Perspektive geplant, wobei wir sowohl auf der existierenden
Literatur als auch auf den praktischen Erfahrungen aus der musealen Praxis aufbauen werden. Gleichzeitig dient diese Sammlung
von Werken und Daten als Fundament einer qualitative Analyse, in deren Zentrum die Frage der zeitgenössischen Kreation von
Öffentlichkeit steht: Welche Signifikanz besitzt der derzeitige Aufschwung des Künstlerbuches hinsichtlich des sozialen Status
der Kunstschaffenden und ihrer Rolle in der Kreation und Diskussion zeitgenössischer Öffentlichkeit? In welcher Art werden
soziale, politische, ökonomische und genderrelevante Fragestellungen rezipiert und bearbeitet? Können die neuesten Entwicklungen
als Ausdruck allgemeinerer gesellschaftlicher Tendenzen interpretiert werden? Welche Rolle spielen digitale Produktionsmittel
und Vertriebskanäle für diesen Aufschwung des analogen Mediums Buch? Lassen sich die geringen Stückzahlen, in denen Künstlerbücher
heute entstehen und das Aufkommen halböffentlicher oder privater Vertriebskanäle als Zeichen einer "Verbiedermeierung" künstlerischer
Strategien und Praktiken verstehen?
Diese Fragestellungen werden durch eine Thematisierung der Qualität zeitgenössischer
Künstlerbücher, auch im Zusammenhang mit der historischen Entwicklung der Kriterien zu deren Beurteilung, ergänzt. Am Ende
des Forschungsprozesses steht die Wiedereinführung der Ergebnisse in die Sphäre der bildenden Kunst, die durch Bernhard Cellas
Arbeit als Künstler und die Existenz des Salon für Kunstbuch als Modellraum ermöglicht wird. Die Projektresultate werden in
Form eines Künstlerbuch-Manifests verarbeitet werden, das über die Online-Plattform und internationale Partner zugänglich
gemacht wird.