Wir suchen
Projekte oder Ideenskizzen aus allen künstlerischen Bereichen und Genres, die sich der vielfältigen Bedeutung von Pilzen für
das Leben auf unserem Planeten sowie ihrer Verbindung und Verwobenheit mit diesem widmen.
„Pilze
sind überall, aber man übersieht sie leicht. Sie sind in uns und um uns herum. Sie sorgen für uns und für alles, worauf wir
angewiesen sind. […] Sie fressen Gestein, produzieren Erde, verdauen Umweltgifte, ernähren und töten Pflanzen, überleben im
Weltraum, erzeugen Visionen, produzieren Nahrung, stellen Medikamente her, manipulieren das Verhalten von Tieren und haben
Einfluss auf die Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Pilze eröffnen uns entscheidende Einblicke in den Planeten, auf dem wir
leben, und in unser Denken, Fühlen und Verhalten. […] Pilze zählen zu den wichtigsten Organismen unseres Planeten und sind
doch kaum erforscht.“ (Merlin Sheldrake: Verwobenes Leben)
Taucht man ein in die Welt der Pilze, offenbart sich
eine faszinierende Welt weitverzweigter Netzwerke und Verflechtungen. Im Umgang mit den unterschiedlichsten Lebensbedingungen
entwickeln Pilze oft differenzierte und vielfältige Lebens- oder Problemlösungsstrategien, um Herausforderungen zu meistern
oder ihren Fortbestand zu sichern. Diese faszinierende Vielfalt der Pilze sowie ihre Intelligenz und Kreativität können wir
als wertvolle Inspirationsquelle nützen.
Wir suchen Projekte oder Ideenskizzen aus allen künstlerischen
Bereichen und Genres, die sich der vielfältigen Bedeutung von Pilzen für das Leben auf unserem Planeten sowie ihrer Verbindung
und Verwobenheit mit diesem widmen. Zentral sind dabei die Fragen: Was können wir von Pilzen über uns oder für
unseren Alltag und unsere Zukunft lernen? Welche gesellschafts- und zivilisationskritischen Gedanken, Überlegungen oder Ideen
könnten durch Pilze verdeutlicht und inspiriert werden?
Ausgewählte Projekte werden im Rahmen des 2021
erstmals stattfindenden Toihaus-Festivals Performance Fiction (25.06. – 30.06.2021) präsentiert.Deadline:
28.02.2021Bitte senden Sie Ihre Einreichung (samt Einreichformular) an
bewerbung@toihaus.atWir brauchen:Ausgefülltes Einreichformular (
Download)
sowie ein zusätzliches PDF mit:
max. 1 Seite Idee
Grobe Kalkulation
Kurzinfos zu den mitwirkenden Personen
Technical Rider (wenn bereits vorhanden)
Fotos, Videos, Moodboards, etc.
Es können auch noch nicht
fertige Produktionen eingereicht werden, wenn sie bis im Juni produziert sein werden!Die Auswahl erfolgt
durch die künstlerische Leitung des Toihaus Theaters.
LiteraturtippsMerlin Sheldrake:
Verwobenes Leben. Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen. Ullstein Verlag, 2020.
Anna Lowenhaupt
Tsing: Der Pilz am anderen Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus. Matthes & Seitz Berlin, 2018.
Anna Tsing, Heather Swanson, Elaine Gan, Nils Bubandt (Hg.): Arts of Living on a Damaged Planet, University of Minnesota
Press, 2017.
Über Performance Fiction #1 (25.06.–30.06.2021)Wir leben in einer Zeit der
Umbrüche und Disruptionen, einer Welt, die von Vielfalt und Differenziertheit geprägt ist. Unterschiede, die einerseits viel
Positives bedeuten, aber auch großes Polarisierungspotential haben. Gerade die Corona-Pandemie führt uns die Fragilität des
globalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems eindeutig vor Augen und zeigt, wie rasch sich gesellschaftliche Bruchstellen
weiter verschärfen. Das Anthropozän in all seinen Ausprägungen und Auswirkungen ist somit längst zu einer Metapher für krisenhaft
erscheinende, globale Umbrüche geworden. Was ist dabei die Rolle der Kunst? Was kann Kunst für die Zukunft tun? Im Rahmen
des Toihaus-Festivals Performance Fiction soll diese Frage im Dialog mit dem Publikum erörtert werden. Im interdisziplinären
Austausch mit Künstler*innen und Gästen aus Wissenschaft und Wirtschaft knüpfen sich neue Netzwerke und kommen Impulse, aus
denen interdisziplinäre Knotenpunkte und Ideen für künftige Spielzeitthemen oder Formate wachsen können. Performances und
andere Showing-Formate geben bei Performance Fiction schließlich weitere Anregungen, die Zukunft im Jetzt zu begreifen. Als
künftig jährlich wiederkehrendes Veranstaltungsformat jeweils am Ende der Spielzeit lädt Performance Fiction zu einem inspirierenden
Dialog über disziplinäre Grenzen hinweg ein.
Kontakt & Rückfragen: Karoline Jirikowski,
bewerbung@toihaus.at