10. Januar 2020
„Der Oskar-Kokoschka-Preis
2020 geht an die in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin Monica Bonvicini. Im Namen der gesamten Jury gratuliere ich herzlich
und freue mich sehr, dass wir eine Künstlerin auszeichnen, die die festgefahrenen Disziplinen und Medien schon lange verlassen
hat und sich in ihrer Arbeit immer auf sozial-politische Gegebenheiten bezieht.“, erklärt der Rektor der Universität für angewandte
Kunst Wien und Juryvorsitzende Gerald Bast.
Das künstlerische Werk Bonvicinis, ist immer von gesellschaftlicher
Relevanz und lädt die Betrachtenden stets nachdrücklich zur Reflexion ein. Monica Bonvicini setzt unterschiedliche Medien
wie Skulptur, Installation, Zeichnung, Video und Fotografie - die jeweiligen Grenzen verlassend bzw. überschreitend - in ihrem
Werk ein. So entstehen Environments, die Raumordnungen und Machtstrukturen erfahrbar machen. Bonvicini hinterfragt die Verhältnisse
von Geschlechterrollen, Macht sowie Kontrolle und legt diese offen. Sprache, oft mit einem Sinn für trockenen Humor, spielt
in ihrem Werk eine große Rolle. Die Arbeiten der 1965 in Venedig, Italien geborenen Künstlerin wurden in zahlreichen Einzelausstellungen
und Biennalen seit den 1990er Jahren weltweit gezeigt und oftmals ausgezeichnet. Von 2003 bis 2018 lehrte Bonvicini an der
Akademie der bildenden Künste Wien Performative Kunst und Bildhauerei, 2017 wechselte sie an die Universität der Künste Berlin.
Ihre Arbeiten waren in Wien bereits mehrmals zu sehen.
Der Oskar-Kokoschka-Preis ist einer der wichtigsten Preise
für bildende Kunst in Österreich. Er wird alle zwei Jahre von einer zehnköpfigen Jury unter Vorsitz des Rektors der Universität
für angewandte Kunst Wien vergeben, ist mit Euro 20.000,- dotiert und wird seit 1980 vom (damals so genannten) Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung gestiftet. Dieser Preis ergeht für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst
an nationale oder internationale Künstler_innen und soll statutengemäß am Geburtstag seines Namensgebers Oskar Kokoschka verliehen
werden. Aus organisatorischen Gründen wird der Preis diesmal am Freitag, 28. Februar 2020 um 10.30 Uhr (und nicht am 1.3.)
überreicht werden, im Anschluss an das am Vortag stattfindende internationale Oskar-Kokoschka-Symposium an der Universität
für angewandte Kunst Wien.
Der erste Oskar-Kokoschka-Preis erging 1981 an Hans Hartung. Seither wurden Mario Merz, Gerhard
Richter, Siegfried Anzinger, Künstler aus Gugging, Agnes Martin, Jannis Kounellis, John Baldessari, Maria Lassnig, Valie Export,
Ilya Kabakov, Günter Brus, Martha Rosler, William Kentridge, Raymond Pettibon, Yoko Ono, Peter Weibel, Andrea Fraser und zuletzt
2018 Martha Jungwirth ausgezeichnet.
Termin: Internationale Tagung „Oskar Kokoschka – Neue Einblicke
und Perspektiven“ am 27.2.2020 ab 9.30 Uhr und Verleihung des Oskar-Kokoschka-Preises am 28.2.2020 um 10.30 Uhr im Auditorium
der Universität für angewandte Kunst Wien, 1030 Wien, Vordere Zollamtsstrasse 7.
Ein Porträtfoto der Oskar-Kokoschka-Preisträgerin
2020 steht zum Download zur Verfügung:
www.dieangewandte.at/presse