AISTHESIS
zur Meßbarkeit einer Sensation
„È bello cio che
è bello
Schön ist, was schön ist“
wird am Donnerstag, dem 10. Dezember 2020 fortgesetzt
und begrüßt als besondere Gastvortragende Judith Frederike Popp.
"Ethische Fluchtlinien der
Ästhetik. Subjektsein in Grenzgebieten der Kunst"
Zoom-Meeting
beitreten Im Vortrag wird die These diskutiert, auf welche Weise ethische
Überlegungen zum Subjekt-Sein auf eine konstitutive ästhetische Dimension angewiesen sind. Diese Dimension kommt in den Blick,
wenn man Subjekt-Sein in Form von dynamischen Selbstverständnissen zwischen Innen- und Außenwelt begreift. Dabei spielt auch
der Bezug auf konkrete ästhetische Praktiken eine zentrale Rolle. Klassische ästhetische Positionen konzentrieren sich bei
der Zusammenführung z.B. von Kunst und alltäglichem Subjekt-Sein allerdings vor allem auf eine passiv-rezeptive Charakterisierung
des Letzteren. Auf diese Weise kommt jedoch das emanzipatorische Potenzial, das ästhetische Prozesse für Subjekt-Sein bereit
halten können, nicht angemessen in den Blick. In Abgrenzung dazu wird im Vortrag der Gegenvorschlag präsentiert, aktuelle
Grenzgebiete von Kunst als Orte und Spielräume vorzustellen, in denen eine Verknüpfung von Produktion und Rezeption möglich
wird. Es wird gezeigt, dass diese Verknüpfung für ein regulatives Ideal ästhetischer Selbstgestaltung im Alltag fruchtbar
gemacht werden kann. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf aktuellen Tendenzen, durch mediale Gestaltung zwischen Digitalität
und Virtualität traditionelle Grenzen zwischen Innen- und Außenwelt aufzulösen.
Biographische
Angaben:
Dr. Judith-Frederike Popp, *1985, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Theorie-Bereich
(Prof. Dr. Gerhard Schweppenhäuser) der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.
Sie ist von 2020 bis 2021 mit einem Forschungsstipendium Gastwissenschaftlerin in Wien (Akademie der bildenden Künste).
2013-2018
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster Normative Orders und der Goethe-Universität Frankfurt am Main, 2018 Promotion
im Fach Philosophie; aktuelles Forschungsprojekt (Arbeitstitel): „Selbstbestimmung als Selbstgestaltung? Ästhetische Subjektkritik
zwischen Kunst und Design“, Publikationen (Auswahl): Gesetz und Gewalt im Kino (mit Angela Keppler und Martin Seel, Frankfurt
am Main 2015), Irrationalität als Wagnis – Philosophische Theorie und psychoanalytische Praxis (Weilerswist 2018), „Von der
Kunst sich fremd werden zu können“, in: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 63/2 (2018), Aufklärung
durch Gestaltung in digitalen Umwelten (mit Christian Bauer und Gerhard Schweppenhäuser, Wiesbaden 2021/im Erscheinen).