"morphoPoly" ist ein Projekt zum Bauen,
Verwandeln, Aufzeichnen und Zerstören von Modellstädten in verschiedenen Medien, online und im realen Raum. Ökologie, Stadtgeschichte,
Stadtfilme und Geschichtenerzählen sind involviert.
In der ersten Phase werden wir in einem interdisziplinären
Prozess mit Experten aus verschiedenen Bereichen ein "urbanes Vokabular" entwickeln. Es wird ein multimediales Archiv generiert,
das auf Public-Domain-Ressourcen und die analogen und digitalen Archive des "Österreichischen Filmmuseums" zurückgreift.
Wir fragen, wie das Wachsen und Vergehen von Städten in Analogie zu organischem Wachstum und geologischen
Prozessen verstanden werden kann. Ist die Stadt als dynamisches System verschiedener Spezies ein hybrider Organismus? Wenn
jede Stadt durch ihre Geschichte und Mythologie, durch ihre "Luft", ihren "Vibe" definiert ist, wie können wir diese spezifische
Lebensform mit verschiedenen Materialien darstellen?
Die erste Version wird von mehreren Teams von Kindern
unter Aufsicht von Erwachsenen gebaut. Die Teams werden als "Farbclans" agieren, wobei jeder Clan für einen bestimmten Aspekt
verantwortlich ist.
In späteren Phasenwerden speziesübergreifende Agenturen, die "Passenger", eingesetzt, deren
ekstatischer und flüchtiger Lebensstil sie zu perfekten Testern für die Lebensqualität der Stadt macht. Entsprechend dem schnellen
und effizienten Stoffwechsel der "Passenger", die keinen Abfall hinterlassen, wenden wir das Prinzip der "trophischen Kaskaden"
(effizientes Ressourcenmanagement) auf Stadtmodelle an, die gebaut, dokumentiert und zerstört werden, um ihre Spuren und Erinnerungen
in die nächste Stufe des Träumens, Erzählens, Lernens und Bauens einzuspeisen.
So ist die Zerstörung
jedes Stadtmodells im physischen Raum Teil des kreativen Prozesses. Der Bauprozess ist auch durchgehend ein Prozess der Bewertung,
der Kritik, des Erzählens und des Testens, um ein kollektives, didaktisches Experiment zur Vorbereitung eines Zeitalters der
partizipativen Architektur und Stadtplanung zu ermöglichen.
Wir trainieren unsere Organe, Städte
zu erträumen, neue und alte, und testen diese Träume mit verschiedenen hybriden Materialien.
Das Kernteam
besteht aus KT Zakravsky, einem ausgebildeten Philosophen und Künstler mit einem Hintergrund in Performance, Science-Fiction-Studien
und dem Kuratieren komplexer Projekte mit Storytelling, Performance und Installation in der Seestadt, Aspern.
Simone
Carneiro ist künstlerische Leiterin, bildende Künstlerin und Medienprofi, spezialisiert auf Video und digitales Design. Sie
gestaltet auch professionelle Medienumgebungen bei UNIDO. Das Team wird durch interdisziplinäre Fachleute vervollständigt:
Andreas Donhauser (Spezialist für Bühnenbild und Location im Film); Kristoffer Stefan (kinetischer Architekt/Designer), Jan
Lauth (Kurator eines Stadtlabors in der Seestadt Aspern), Walter Roschnik (bildender Künstler mit Hintergrund in Architektur
und Design).