Projektleitung: Véronique Dasen (Université de Fribourg).
Angewandte: Florian Bettel, Ernst Strouhal (Abt. Kulturwissenschaften),
Veronika Kocher (Diplomandin).
In Zusammenarbeit mit Ulrich Schädler (Musée Suisse du Jeu).
Laufzeit: 19.02.2019
- 30.04.2021
Zusammenfassung Die Kultur des Spiels
entwickelte sich in ihrer Vielfalt über viele Jahrhunderte. Das vorliegende Projekt fokussiert auf die Spielkultur in der
klassischen Antike. „Locus Ludi“ identifiziert, kategorisiert und rekonstruiert klassische Spiele in dezidiert interdisziplinärer
Perspektive, das heißt unter Zuhilfenahme von linguistischen, historischen, archäologischen, typologischen, topographischen,
ikonographischen und anthropologischen Methoden. Die ludische Kultur spiegelt auch die Interaktionen zwischen verschiedenen
Milieus und Schichten wider, sie spiegelt Mentalitäten und religiöse Veränderungen. Durch die Analyse von Spielen wird ein
neuer Blickwinkel auf das kulturelle Gefüge der antiken Gesellschaft eröffnet, Modelle für Ausbildung und Forschung in verwandten
Bereichen sowie aktuelles Material für Schulen, Museen und Bibliotheken bereitgestellt. Das Verständnis der Rolle von Bildung,
Gesellschaft und Integration in der Vergangenheit ist wichtig, um die Gegenwart zu verstehen und die Debatte über High-Tech-Spielzeug
und neue Formen des Zusammenseins zu erweitern.
Konkret werden vom Projektteam der Université de Fribourg
und der Universität für angewandte Kunst Wien, Abt. Kulturwissenschaften, vier antike Spiele in zwei Varianten (Pente Grammai,
Duodecim Scripta/Alea, Ludus Latrunculorum, Three men’s Morris) im historischen Kontext rekonstruiert und für Computer und
Smartphones spielbar gemacht (gem. mit Causa Creations und Gentle Troll Entertainment). Im spielsoziologischen Teil des Projektes
wird das Verhältnis von Spielgrammatiken und Narration betrachtet bzw. die Präferenz der Spielvarianten empirisch durch Befragung
von Schülerinnen und Schülern an zwei Wiener Volksschulen untersucht.
Für detaillierte
Informationen siehe locusludi.ch Finanziert vom European
Research Council (ERC)/European Union’s Horizon 2020 Research and Innovation Programme (Grant agreement No. 741520): ERC Advanced
Grant 2017–2022. Das Teilprojekt „Reconstruction of Four Ancient Games as Video Games“ läuft von 2019 bis Ende 2020.