Kooperationsangebot
der Kunstuniversitäten von PHs abgelehnt
Gesprächsbereitschaft von Akademie & Angewandte
bleibt aufrecht
25.07.2016
Das Kooperationsangebot der Akademie
der bildenden Künste und der Universität für angewandte Kunst Wien wurde vergangene Woche von den Rektor_innen der drei Pädagogischen
Hochschulen (PH Wien, NÖ und Kirchliche PH Wien/Krems) abgelehnt.
Ziel war es, Lehrende der PHs in die
bestehenden Studienpläne der Kunstuniversitäten und bei deren Weiterentwicklung einzubinden und Raumressourcen der PHs zu
nützen. Ein gemeinsam eingerichtetes Studium und ein gemeinsames Curriculum – wie das die PHs wünschen – ist auch aus Sicht
des Qualitätsrates nicht erforderlich. Es geht nicht um ein gemeinsames Curriculum, sondern um die gemeinsame Umsetzung der
an den Kunstunis bestehenden Curricula. Die umfassenden Kompetenzen sowohl im künstlerischen, wissenschaftlichen als auch
im pädagogischen wie fachdidaktischen Bereich liegen bei den Kunstuniversitäten, die ihre Studierenden nach einem aufwendigen
Verfahren, bei dem die künstlerische Eignung geprüft wird, zulassen. Schon jetzt unterrichten Kolleg_innen sowohl an den Kunstuniversitäten
als auch an den PHs, - ein Modell, das sich bewährt hat und in einer Kooperation münden könnte, wie sie von den Kunstuniversitäten
vorgeschlagen wurde. In diesem Sinne bleibt von Seiten der beiden Wiener Kunstuniversitäten die Gesprächsbereitschaft mit
den Pädagogischen Hochschulen weiterhin aufrecht.
Angesichts der quantitativen Dimension, in der die Kunstuniversitäten
seit Jahren Kunstpädagog_nnen nach einem nunmehr 8 BA+4 MA-semestrigen Studium (bislang 9-semstriges Diplom) zum Abschluss
bringen und in Verbindung mit der Dimension der künstlerischen Fächer innerhalb des Fächerspektrums an den PHs ist weiterhin
– auch ohne Kooperation – die Lehrer_innenbildung in den drei Fächern gewährleistet. Soll jedoch insgesamt die Zahl der ungeprüften
Lehrer_innen verringert werden, so ist es notwendig, den Universitäten finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, da
mit den derzeitigen Mitteln alle Möglichkeiten erschöpft sind und einer Erhöhung der Studierendenzahlen nicht möglich ist.
Die Warnung des Berufsverbands Österreichischer Kunst- und WerkerzieherInnen (BÖKWE) ist also an die politisch Verantwortlichen
zu richten.
Den Kunstuniversitäten ist es ein dringendes Anliegen, die Qualität der Lehrer_innen in den künstlerischen
Fächern zu garantieren, um Kindern und Jugendlichen verstärkt kreatives Lernen und Handeln zu vermitteln. Dazu ist es aber
auch notwendig, die dafür zur Verfügung stehenden Stunden an den Schulen nicht zu kürzen – was derzeit leider bundesweit –
der Fall ist. Angesichts der neuen Herausforderungen, welche die dramatischen Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt
mit sich bringen, ist vielmehr eine Ausweitung des Kreativunterrichts in den Schulen ein Gebot der Stunde.