24. Oktober 2018
Roman
Pfeffer ist seit 2010 im Leitungsteam von TransArts an der Angewandten. Preisstifterin Dagmar Chobot und Bildrecht-Geschäftsführer
Günter Schönberger überreichten am 23. Oktober 2018 im Leopold Museum den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ an Roman Pfeffer.
Der Nominierungspreis würdigt den experimentellen und innovativen Anspruch, den der in Wien lebende Künstler konsequent und
mit herausragender Qualität realisiert. Neben Roman Pfeffer waren Azra Akšamija, Plamen Dejanoff, Judith Fegerl, Barbara Kapusta
und Claudia Märzendorfer für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2018‘ vorgeschlagen.
Der
1972 geborene Roman Pfeffer erhält den diesjährigen mit 10.000 Euro dotierten Dagmar Chobot Skulpturenpreis.
Maßnehmen, Dinge in Beziehung setzen und in der Vielfalt der vorgefundenen Welt scheinbar objektive und
universale Parameter entdecken - diese Vorgänge treiben Roman Pfeffers Arbeiten voran. Mit formaler Strenge übersetzt der
konzeptionelle Denker Alltagsobjekte wie Kochplatten, Wasserwaagen oder Kristallluster in mitunter bizarre Skulpturen und
Objekte. Roman Pfeffer zerstückelt, verdreht und sucht nach unerwarteten, strategischen Coups, die lineare Ordnungssysteme
ad absurdum führen. „Man könnte jene Wege, die leicht funktionieren, weiterführen. Doch geht es mir stets darum, aufbauend
auf dem Bestehenden, Neues zu entwickeln,“ so Pfeffer. Diese Aneignung und Umordnung beschreibt das Leitmotiv der Arbeit Helix
Deconstructor (2016), in der Roman Pfeffer die ursprüngliche Form des 17,5m langen Sportruderboots der österreichischen Olympiamannschaft
von 1972 in sechzehn Teile segmentiert und zu zwei spiralförmigen Skulpturenteilen arrangiert. Neben der Auseinandersetzung
mit skulpturalen Fragestellungen nach Materialeigenschaften, Formen und Oberflächenbeschaffenheit beschäftigt sich Roman Pfeffer
seit 2013 in einer gleichnamigen Serie mit der Form des Mazzocchio, einer in der Renaissance üblichen Kopfbedeckung und darin
explizit mit Fragen nach deren Geometrie und Berechenbarkeit.
„Roman Pfeffer hat die
Jury durch seine inhaltlich komplexen und formal stringenten Arbeiten überzeugt“, so Dagmar Chobot, Initiatorin und Preisstifterin.