12. April 2018
Der
diesjährige österreichische Beitrag bei der London Design Biennale 2018 wird unter dem Titel After Abundance von Studio Design
Investigations unter der Leitung von Anab Jain (Professorin Industrial Design 2 an der Angewandten) gestaltet. After Abundance
ist das Leitmotiv eines spekulativen Designprojekts des Studios Design Investigations und wird kuratiert von Thomas Geisler.
Bei der zweiten London Design Biennale vom 4. bis 23. September 2018 präsentieren sich über 30
Nationen aus sechs Kontinenten im Somerset House in London.
Die teilnehmenden Länder thematisieren unter dem Motto ‚Emotional
States‘ Herausforderungen, die unsere Gesellschaft zurzeit am meisten beschäftigen:
Nachhaltigkeit, Migration, Umweltverschmutzung,
allgemeine Verfügbarkeit von Wasser und soziale Gleichheit.
Der Beitrag ist eine Kooperation des Werkraum Bregenzerwald
und der Universität für angewandte Kunst Wien, beauftragt durch das Bundeskanzleramt Österreich / Sektion II – Kunst und Kultur.
Der österreichische Beitrag After Abundance betrachtet die Bedeutung von Design vor dem Hintergrund immer knapper werdender
Rohstoffe, dem Um- und Raubbau der Natur, extremen Klima- und Wettersituationen und anderer prekärer Entwicklungen. Was sind
die „Werkzeuge“, die es in Zukunft braucht? Wie sehen die „Werkstätten“ einer solchen Gesellschaft aus? Anhand ausgewählter
Arbeits- und Themenfelder, die sich mit den künftigen Herausforderungen auseinandersetzen, präsentiert das Team von Anab Jain
mögliche Zukunftsszenarien bzw. die daraus resultierenden Aktivitäten der Bevölkerung eines etwa in dreißig Jahren bestehenden
Österreichs.
Die fokussierten Themen gilt es kritisch, provokativ und emotional sowie in enger Verflechtungvon Tradition
und Technologie zu visualisieren: Spaces of trade and exchange – Graumarkt, Hacker und Arbitragegeschäfte – wo liegt hier
die Grenze zwischen fair, legal bzw. illegal? Welche Orte entstehen für diesen Austausch? Weather-hacking as dissent –
Wetterbedingungen werden durch DIY- und Geotechniken beeinflusst, wie ist das möglich?
Wo wird dieser Eingriff notwendig
sein? Wer ist dafür zuständig? Energy autonomy – unabhängige Energieversorgung
in einer Welt mit extremen Wetterbedingungen
und knappen Ressourcen, woher kommt die Energie für den täglichen Gebrauch? Was passiert, wenn die vorhandene Infrastruktur
zusammenbricht?
Das Team von Design Investigations arbeitet mit einem Bewusstsein für kulturelle, gesellschaftliche,
ökologische und politische Verantwortung. Die Ergebnisse, die den österreichischen Beitrag bilden, inspirieren ihr direktes
Umfeld und animieren somit die Besucher_innen der Biennale, auf die Veränderungen der Welt zu reagieren.
Unter dem Motto
‚Emotional States‘ (dt. Gemütslage) untersucht und verhandelt die zweite Ausgabe der London Design Biennale im Somerset House
die aktuellen Strömungenund Befindlichkeiten im Design und seinen angrenzenden künstlerisch-kreativen und forschenden Disziplinen.
Ziel dieser Gesamtschau in London ist es, die Rolle von Design in unserer gemeinsamen Zukunft zu erforschen.
www.id2studio.atEinzelprojekte und Teilnehmende Designer_innen:
Corn Cartel:
Sarah Franzl, Bernhard Poppe, Julia Brandl, Isabel Prade IllegalRain: Florian Semlitsch, Lucy Li, Agnieszka Zagraba Glacier:
Felix Lenz, Sophie Falkeis, Carmen Farr, Ula Reutina
Heische Rituals: Fabio Hofer, Ali Kerem Atalay, Catherine Hu, Catalina
Gomez Alvarez
MicroGrid: Mia Meusburger, Maximilian Scheidl, Silvio Skarwan, Simon Platzgummer, Lisi Sharp
Dwellings
for Changed Lifestyles (Research): Ege Kökel, Anna Neumerkel, Laura Hoek, Lang Fei
Studio Design Investigations:
Prof.
Anab Jain (Leitung), Nikolas Heep, Matthias Pfeffer, Justin Pickard, Peter Knobloch, Bernhard Ranner, Stefan Zinell
Thomas
Geisler ist Ausstellungsmacher und Autor zu Themen zeitgenössischer Design und Alltagskultur. Seit Juli 2016 leitet er den
Werkraum Bregenzerwald. Davor verantwortete er unter anderem die Sammlung Design am MAK Wien, war maßgeblich am Aufbau der
Victor J. Papanek Foundation an der Universität für angewandte Kunst Wien beteiligt und ist
Ko-Gründer der Vienna Design
Week.
Als weitere Verortung und „Forschungswerkstatt“ neben dem urbanen Umfeld Wiens dient der Werkraum Bregenzerwald
– ein Kollektiv von rund 90 Handwerksbetrieben in Vorarlberg, die das tradierte Wissen der Handwerkskunst mit moderner Gestaltung
und das Interesse an der Innovation verbindet. In der Auseinandersetzung mit den Fragestellungen zu zukunftsfähigen „Werkzeugen“
und „Werkstätten“ für eine Welt begrenzter Rohstoffe diente der Werkraum als ländlich-alpines Lernumfeld in der Entwicklung
und Erarbeitung für das Projekt After Abundance.
www.werkraum.atLaufend ergänzte Informationen zum Programm der London Design Biennale 2018:
www.londondesignbiennale.com