Patrick Werkner: Die Wiener Kunstgewerbeschule – von der Gründung bis zur Entwicklung des Kinetismus um 1920

Patrick Werkner, ehm. Sammlungsleiter der Angewandten

Internationales Symposium Die Schule als Laboratorium des modernen Lebens in Bratislava.
Internationales Symposium anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Gründung der Kunstgewerbeschule in Bratislava und des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses

Bei dem Versuch einer Auseinandersetzung mit der Kunstschulreform kommt immer wieder die Frage nach der Beziehung zwischen dem Bauhaus und anderen Schulen, die bislang in seinem Schatten standen, auf. Das Bauhaus wird oft als das zentrale Vorbild betrachtet, was die anderen Schulen in die Rolle von peripheren Kopien rückt. Das Symposium stellt sich auch deshalb zum Ziel, diese zentrale Bedeutung des Bauhauses im Zusammenhang mit anderen zentraleuropäischen Kunstschulen zu hinterfragen. Ist eine Beschäftigung mit der Kunstschulreform ohne diese hierarchische Betrachtungsweise überhaupt möglich? Wie kann die Überschätzung einer Schule und die damit zusammenhängende Unterschätzung von anderen
vermieden werden? Wäre es daher nicht angebrachter, um zu einer objektiveren Analyse zu gelangen, einzelne Schulen im Rahmen der Kunstschulreformbewegung, die ja eine gemeinsame Ideenplattform darstellte und an der alle aktiv beteiligt waren, zu verorten?

„Wir haben Kunstakademien begraben. Wir haben auch Bildhauer- und Kunstgewerbeschulen begraben. Ihre Absurdität wird von Tag zu Tag offensichtlicher. Als Schulen betrachten wir nur solche, die die Menschen ins Leben rufen die den Sinn für Arbeit und die Fähigkeit zur hochwertigen Arbeit haben. Am wichtigsten sind für uns Laboratorien, die eine echte Avantgarde darstellen, in ihrer Arbeit und in ihrem Geist.“
Josef Rybák: Bratislavský Bauhaus. In: DAV, Jg. IV, 1931, N. 2, S. 12

- in Zusammenarbeit mit dem Slowakischen Designzentrum Bratislava

Programm:
 
Donnerstag, 26. September 2019

Historisches Museum SNM in der Bratislava-Burg
10:00 – 10:30  Registrierung und Begrüßung - Mária Rišková, Direktorin des SCD; Peter Bárta, Direktor des Historischen Museums SNM
10:30 – 12:00 Führung durch die Ausstellung „Have no Fear of Modernism! 90. Anniversary of the Establishment of the School of Arts and Crafts in Bratislava” (Klára Prešnajderová, Sonia de Puineuf, Simona Bérešová)
12:00 – 14:00 Mittagspause. Transfer ins Goethe-Institut
 
Goethe Institut
14:00 – 14:15 Eröffnung des Symposiums (Sonia de Puineuf)
14:15 – 15:15 Patrick Werkner: Die Wiener Kunstgewerbeschule – von der Gründung bis zur Entwicklung des Kinetismus um 1920
15: 30 - 16:00 Miklós Székely: Schools and museums of industry in a country of accelerated modernisation. The case of Hungary between 1884-1914
 
16:00 – 16:30 Kaffeepause
16:30 – 18:00 Panel 1: Die Kunstschulreform und die Akademien der bildenden Kunst: Institutionen, Methoden und Netzwerke
• Julia Witt: Die Kunstakademiereformen in der Weimarer Republik
• Lada Hubatová-Vacková: Reformiertes “angewandtes Zeichnen” und die Radikalität seiner Konzeptionen: vom imaginativen Ornament bis zum mechanisierten Zeichnen
• Alena Kavčáková: VI. internationaler Kongress für Zeichnen und angewandte Kunst in Prag (1928) „...als Vorbild bleibt das Bauhaus“
19:30 Gemeinsames Abendessen - San Marten, Panská 33, 811 01 Bratislava
 
Freitag, 27. September 2019
09:30 – 10:30 Cornelia Wieg: Die Kunstschule BURg Giebichenstein in Halle (Saale) - eine ältere Schwester des Bauhauses? Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Nachleben
10:30 – 10:45 Pause
10:45 – 12:15 Panel 2: Bauhaus in der Konstellation der Moderne
• Meghan Forbes: Dezentrierung des Bauhauses: Dokumentation des gegenseitigen Austausches zwischen der tschechischen Avantgarde und dem deutschen Bauhaus
• Alexandra Panzert: Das Bauhaus im Kontext der Kunstschulreform. Vergleichende Betrachtungen
12:30 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 16:00 Panel 3: Varianten der reformierten Kunstschulen
• Grit Weber: Die Frankfurter Kunstschule 1923-1933
• Katalin Bakos: Drei Privatschulen des Werkstatttypus in Budapest: Die „Jaschik Kunstschule” (1920‒1950), „Mühely” von Sándor Bortnyik (1928‒1938) und „Atelier” (1931‒1949)
• Vít Jakubíček: Baťas  Kunstschule in Zlín (1939–1949)
16:00-16:30 Kaffeepause
16:30-17:30 Abschlussdiskussion: Das Erbe der reformierten Kunstschulen (Bohunka Koklesová, Rektorin Academy of Fine Arts in Bratislava; Iva Knobloch, Kuratorin UPM Prag)
18:00 – 19:00 Führung durch das „Slowakische Designmuseum“ und „Satelit – Galerie für Design“ (Hurbanove kasárne, Kollárovo námestie 10)

Tagungsort:
Historisches Museum SNM in der Bratislava-Burg
Goethe-Institut Bratislava, Panenská 33
 
Organisatoren: Slovak Design Center Bratislava, Goethe-Institut Bratislava

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