Mit ihrer Performance „Anachronism – A Downgrade Action“ überzeugte sie die Jury,
die in ihrer Begründung die „Prägnanz, mit der Anna Vasof einen erweiterten Performancebegriff mitprägt und die Medien als
Mitspieler einzusetzen weiß“, lobend hervorhebt.
„… meine künstlerische Position ist nicht ‚sauber‘“ (Anna Vasof)
Anna Vasof bewegt sich mit ihrer künstlerischen Arbeit im Dazwischen: Ihre Videokunst beschreibt sie als „expanded
cinema“, ihre Performances sind auf Objekte bezogen, den performativen Akt wiederum verbindet sie mit Animation.
Zu der prämierten zentralen Arbeit „Anachronism“ meint Anna Vasof: „In den letzten Jahren sind wir mehr und mehr von anachronistischen
Ideen umgeben, denen wir uns stellen müssen: Nationalismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit, Konservativismus, Theokratie […].“
Die Menschen werden zusehends intoleranter, während andererseits die Entwicklung der Technik voranschreitet. Technische Geräte
werden „smarter“, aber die damit einhergehenden Hoffnungen auf eine offene Gesellschaft haben sich nicht realisiert. Die Performance
„Anachronism“ beinhaltet die wörtlich genommene Bedeutung von „Ana-Chronismus“ – den Akt gegen das Voranschreiten der Zeit.
Am Abend der H13-Preisverleihung wird Anna Vasof die prämierte Performance zeigen sowie weitere damit in Verbindung
stehende Arbeiten, die die Besucher_innen einbeziehen und aktivieren.
BiographischesDie 1985 geborene Architektin und Medienkünstlerin Anna Vasof schloss 2010 ein Architekturstudium an der Universität von
Thessalien in Volos, Griechenland, ab und studierte Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien (2014).
Ihre Videos und Kurzfilme werden seit dem Jahr 2004 auf unterschiedlichen Festivals präsentiert und prämiert. Aktuell entwickelt
die Künstlerin im Rahmen des Doktoratsstudiums „Künstlerische Forschung“ an der Universität für Angewandte Kunst innovative
Apparaturen zur Herstellung kritisch-narrativer Videos, Aktionen und Installationen.
Der H13 Niederoesterreich
Preis für PerformanceDie Vergabe des Preises soll zur größeren Sichtbarkeit der Performancekunst beitragen.
Der Kunstraum Niederoesterreich verschafft damit einer künstlerischen Sparte mehr Öffentlichkeit, die für Künstler_innen eine
besondere Herausforderung darstellt, da Performances sich nicht im üblichen Sinne ausstellen und vermarkten lassen. Der H13
ist mit € 4.000,- dotiert und der einzige in Österreich verliehene Preis für Performance.
http://www.kunstraum.net/de/programm/314-h13-2017-anna-vasof