Für die Vienna Contemporary 2019 präsentieren ausgewählte Studierende der Transmedialen Kunst – Vito Baumüller,
Sebastian Köck, Gašper Kunšič, Vanessa Mazanik, Marlene Posch, Sarah Steiner und Suchart Wannaset – eigens gefertigte Multiples
in unterschiedlichen Materialien und Techniken.
Raphael Haider zeigt mehrere Lichtobjekte DEVIATION-T8/G13_fkh
sowie Thomas Supper Wandarbeiten, mit Hitze bearbeitete Stahlplatten, die er FATPAINTINGS nennt.
Zur Eröffnung wird eine
neue und für die spezifische Situation einer Messe erarbeitete Performance The production of a multiverse von Felix Helmut
Wagner zu sehen sein.
Derzeit ist das Milieu künstlerischen Ausdrucks ein Ort der Pluralität, an dem immaterielle
Praktiken in materielle einfließen oder ehemals materielle sich immer weiter auflösen. Transmedialität und die Räume, die
sie schafft, lösen eine Reihe von Effekten aus, die das formale Wesen der Kunst infrage stellen und dazu führen, dass uns
nur eine kontextbasierte Kunst bleibt, die auf Wahrnehmung (der Künstler*in), Absicht (der Raum) und Gestus (Kommunikation/Übertragung/Beständigkeit)
beruht.
Das bedeutet, dass sich die Kunst in der postmedialen Ära der Wandelbarkeit von Formen und Ausdruck in den Bereich
der Intentionalität und gestischen Bewegung zwischen Künstler*in und Publikum hineinentwickelt hat. Transmediale Kunst trennt
Formalismus von Performativität, selbst wenn sie Materialien verwendet, und verortet Kunst im Bereich von Kommunikation und
Erleben. Vielleicht leben wir in diesem bedeutungsvollen Augenblick, in dem formale Kunst nicht mehr so wichtig ist wie der
Gestus, der ihr innewohnt. Während sich die Menschheit immer schneller in die Atemlosigkeit des Konsums, rasante Innovation
und zunehmende Verbreitung von Kommunikationsmedien wirft, bietet die Kunst, die sich auf Gestus, Intention und Erleben konzentriert,
einen Ort, an dem man sich noch positionieren kann, und das ist in einer fließenden, anomischen Zeit sehr wichtig – ein Ort
unserer Menschlichkeit.
(aus: Patrick Lichty „Jenseits des Mediums: Der Gestus in der transmedialen Kunst“ in „lightness
and matter – Transmedia Art“, edition Angewandte erschienen bei De Gruyter, 2018)
www.transmedialekunst.com