Vortragsreihe: Aisthesis

Ästhetik zur Meßbarkeit einer Sensation

zur Meßbarkeit einer Sensation
„È bello cio che è bello
Schön ist, was schön ist“
 
wird am Donnerstag, dem 20. Mai 2021 um 17:00 Uhr fortgesetzt. Wir begrüßen als besondere Gastvortragende Judith-Frederike Popp.

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"Oberflächen, Erfahrungen, Theorien – Über die Herausforderung, das Ästhetische zu bestimmen"
 
 
Seit seiner systematischen Freilegung durch Alexander Gottlieb Baumgarten hat das Ästhetische eine beachtliche Karriere innerhalb der Philosophie und darüber hinaus gemacht. Im Zuge dessen multiplizierte sich die Reichweite der Phänomene, die unter diesen Begriff gefasst wurden, ebenso wie die theoretischen Perspektiven darauf. Der Gegenwartsgesellschaft wird nun u.a. von Andreas Reckwitz attestiert, von einer umfassenden „Ästhetisierung“ betroffen zu sein. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage in den Fokus, wo überhaupt die Grenzen des Ästhetischen liegen. Diese Dynamik von Omnipräsenz und Abgrenzung lässt sich mit der systematischen Überlegung zusammenführen, dass das Ästhetische grundsätzlich sowohl eine fundamentale Orientierungs- und Erfahrungsweise in der Welt bildet als auch durch eine Widerständigkeit gekennzeichnet ist, die es von gewöhnlichen Orientierungsformen unterscheidet.
Der Vortrag widmet sich diesen Herausforderungen im Hinblick auf die folgende Position: Es wird dafür argumentiert, das Ästhetische konstitutiv als Praxis zu verstehen, die durch ein Oszillieren zwischen Bestimmtheit und Entzogenheit gekennzeichnet ist, wobei sich der konkrete Spielraum dieses Oszillierens in Wechselwirkung mit akuten sozialen, ökonomischen und medial-technologischen Bedingungen ständig in Veränderung befindet. Diese Charakterisierung wird als philosophische außerdem mit einer methodischen Stellungnahme verbunden: Es wird für die Ansicht argumentiert, dass ästhetische Theoriebildung sich nicht nur durch ihren Gegenstand von anderen philosophischen Fachgebieten unterscheidet. Sie zeichnet sich vielmehr als Trägerin des Adjektivs des Ästhetischen auch durch eine Verbindung von begrifflicher Bestimmtheit und exemplarischer Vielfalt aus, die sich auf die Praxis philosophischen Denkens und seiner Vermittlung auswirkt.
 
 
Anschließend Diskussion per Zoom.
 
Gastvortrag