Künstlerische Forschung
Weitere Informationen zu Projekten künstlerischer Forschung im Rahmen des PEEK-Programms des FWF finden Sie in der Projektübersicht:
Projekte künstlerischer Forschung
CHOREO–GRAPHISCHE FIGUREN ? Über die Linie hinaus ist ein internationales,
interdisziplinäres Forschungsprojekt von Nikolaus Gansterer (Österreich/Wien) in Zusammenarbeit mit der Choreographin/Performerin
Mariella Greil (Österreich/Wien) und der Künstlerin/Schriftstellerin Emma Cocker (Großbritannien/Nottingham) und in Dialog
mit einem internationalen Team von GesprächspartnerInnen und ExpertInnen. Basierend auf künstlerischer Forschung schafft es
eine Plattform für intersubjektive Begegnungen zwischen Zeichnung (Gansterer), Choreographie (Greil) und Schreiben (Cocker)
um:
* jene Formen des “Denken-Fühlen-Wissens” zu untersuchen, die sich im interdisziplinären Austausch zwischen den Zeilen
von Schreiben/Zeichnen/Tanzen erzeugen,
* die Performativität von Notationen (Denkfiguren/Sprechfiguren/Bewegungsfiguren)
zu erforschen, um diese Untersuchung artikulierbar zu machen,
* einen Beitrag zum Diskurs um neue Formen des Wissens
und des Verständnisses in Bezug auf künstlerische Forschung und die erweiterten Praktiken des Zeichnens, des Schreibens und
der Choreographie zu leisten.
CHOREO-GRAPHISCHE FIGUREN ? Über die Linie hinaus ist ein einzigartiges und zeitgemäßes
Forschungsprojekt um die spezifische Charakteristik von Denk-Handlungen und Denk-Figuren zu erforschen, die im Prozeß des
Zeichnens/Schreibens und der Choreographie in Dialog treten, sich dabei überlagern und kollidieren.
Zentrales
Anliegen ist es neue Wege zu finden um ein besseres Verstehen für die Forschungsprozesse selbst zu entwickeln, diese beschreibbar
und begreifbar zu machen (mit besonderen Berücksichtigung der Überschneidungen zwischen Zeichnung/Choreographie/Schrift) um
die epistemologische Signifikanz dieser oft übersehenen oder unbeachteten Aspekte künstlerischer Schaffensprozesse geltend
zu machen. Dieses Forschungsprojekt wird das ganz Spezifische von forschender Arbeitsweise, also einer Forschung durch Praxis
herausarbeiten und freilegen. Ziel ist es die Bedeutung von Ansätzen, Methoden und Begriffen zu erfassen und einen Dialog
zwischen zeichnenden, tanzenden und schreibenden Handlungen zu kultivieren.
In reziproken Austauschprozessen, Dialogen
und dem Verhandeln zwischen den Key Researchers, werden CHOREO-GRAFISCHE FIGUREN ? Über die Linie hinaus als Vorgänge erforscht,
die Zwischenräume bilden, es werden die Verfahren und Wissen(schaffendes) reflektiert, was zum Beispiel über “Umwege” geschaffen
wurde, vom Blatt zur Aufführung, vom Wort zum Zeichen und der Zeichnung, von der Linie zur Handlung, also von jenem Modus
flachen Bildermachens hin zu verkörperten, transformativen Begegnungen. Die Untersuchung dieser kollaborativen Forschung ist
eine, die (mit)verfolgt und jene durchlässigen Grenzen verstehen will, die die Vorannahmen einer klaren, disziplinären (Trenn-)Linie
herausfordert und die neuen Artikulationen einer “erweiterten Praxis” zwischen den Zeilen von Zeichnung/Choreographie/Schrift
erzeugen wird.
Das Forschungsprojekt legt Nachdruck auf ein Arbeiten über die Konventionen, Protokolle und Domänen
der jeweiligen Disziplinen hinaus: Tanz, der sich über den Bereich des Körpers und den Raum des Theaters hinaus bewegt,; Zeichnung,
die die zweidimensionale Seite hinter sich läßt; Schreiben, das jenseits der Sprache, jenseits des Regimes des Signifikanten
liegt.
Durch das Erforschen der Überlappungen, Abweichungen und gemeinsamen Prozesse zwischen Zeichnung, Tanz und
Schrift, wird das Projekt neue Erkenntnissen und Wissen zu dem wachsenden Diskurs über und rundum die Bedeutung von künstlerischer
Forschungspraxis beitragen und unterstützt neues Vokabular und Formen der Notation für die Reflexion der Künstlerischen Praxis
zu kultivieren.