Leitung: Univ.-Prof. Sam Jacob
Studio Jacob erforscht Architektur
als Repräsentation. Repräsentation ist in der Architektur gleichzeitig eine technische, kulturelle und politische Frage. Sie
wirft Fragen auf über: 1. Wer wird repräsentiert (Öffentlichkeiten, Gemeinschaften, Zivilgesellschaften etc.), 2. Was wird
repräsentiert (Erzählungen, Symbolik, Geschichten, Inhalte etc.) und 3. Wie werden Dinge dargestellt (Techniken, Material,
Bauweisen usw.).
Wir interessieren uns für das Medium der Architektur selbst. Wir sind der Meinung, dass der Prozess
des Machens eine gute Art zu denken ist, und nutzen die Arbeit an Entwurfsprozessen als Mittel zur Entwicklung von Ideen und
Vorschlägen. Wir verstehen z. B. die verschiedenen Arten zu Zeichnen nicht nur als Mittel zur Darstellung der Welt, sondern
als Systeme, die selbst die Welt organisieren.
Wir mögen Zeichnungen und Modelle, wir mögen Materialien und verschiedene
Arten des Machens, wir mögen es, den Raum zu organisieren. Wir mögen Kombinationen: Geschichte und Spekulation, Alltägliches
und Fantastisches, Figuren und Abstraktion.
Wir interessieren uns dafür, welche architektonischen Bedeutungen diese Kombinationen
und Prozesse hervorbringen können. Welche Art von sozialen Vorschlägen sie hervorbringen können. Welche Art von Ökologie sie
manifestieren könnten. Welche Art von Kulturen sie ansprechen könnten.
Auf diese Weise erforschen wir, wie Architektur
relevant und phantasievoll sein kann, wie sie auf Kultur und Kontext reagiert, wie Ideen auch Dinge sind (und umgekehrt).
Studio Jacob fungiert als Rahmen, der die Entwicklung von Ideen unterstützt.
Sam Jacob ist Leiter von Sam Jacob
Studio for Architecture and Design, ein Büro, dessen Arbeit von Stadtplanung über Architektur, Design und Kunst bis hin zur
Kuration reicht.
Sam interessiert sich dafür, wie Architektur und Design Ideen in sozialer, formaler und
materieller Hinsicht Wirklichkeit werden lassen. Von Nachtclubs bis hin zu Sozialwohnungen, von Gemeindezentren bis hin zu
Ausstellungen sind seine Projekte auffallend, aber auch voller vertrauter Referenzen und schaffen Orte und Räume mit Charakter
und überraschender Schönheit. Inspiriert durch den Kontext, versuchen seine Projekte, Geschichten, Empfindungen und Gefühle
in Raum, Form und Material zu verkörpern.
Seine Arbeiten wurden in Institutionen wie dem Art Institute Chicago,
dem MAK, dem V&A und der Biennale von Venedig gezeigt, wo er 2016 den britischen Pavillon mitkuratierte. Er hat mit Museen
wie dem Design Museum, dem Science Museum, der Tate und der MK Gallery zusammengearbeitet und zu Veranstaltungen wie dem London
Design Festival, der Chicago Architecture Biennial und der Triennale in Lissabon beigetragen.
Sam war Professor
für Architektur an der UIC und unterrichtete auch an der Universität Hongkong, in Yale, an der HfG Karlsruhe, der ABK Stuttgart,
der TU Wien und an der AA. Er war Kolumnist für das Architects Journal und Dezeen und ließ Reyner Banhams Kolumne Shape of
Things für die Art Review wieder aufleben.
Zuvor war Sam Direktor von FAT Architecture.